Kolumne zum Donnerstag: Mundschutz gegen Corona-Mehrkosten
In der Kolumne zum Donnerstag berichten Exponenten der Branche über das, was sie bewegt. Heute beschäftigt sich Matthias Forster, Geschäftsführer von Infra Suisse, mit der Entschädigung von Mehrkosten für die Corona-Schutzmassnahmen.
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Schreibmaschine, Schmuckbild.
Auch wenn die Schweiz die medizinischen Auswirkungen des Coronavirus zumindest im Moment einigermassen unter Kontrolle zu haben scheint, so bleiben die wirtschaftlichen Folgen auf jeden Fall einschneidend. Im Bauhauptgewerbe sind die Umsätze des zweiten Quartals gemäss SBV dieses Jahr acht Prozent tiefer als im Vorjahr.
Die Unsicherheit in der Bauwirtschaft ist im Moment gross. Reichen die Schutzmassnahmen, um einen weiteren Lockdown zu verhindern? Was sind die betrieblichen Folgen, wenn das Personal in grösserer Zahl in Quarantäne muss? Halten die öffentlichen Bauherren ihre Investitionsversprechen?
Die Schweizer Bauunternehmen hatten rasch reagiert und umgehend die verlangten Massnahmen zum Schutz vor der Verbreitung des Virus umgesetzt. Dazu gehört in Situationen, wo die Abstände nicht eingehalten werden können, auch das Tragen von Atemschutzmasken. Das Tragen dieser ist nicht besonders angenehm. Doch offensichtlich gewöhnt man sich rasch daran.
Das Stück Stoff vor dem Mund senkt das Risiko einer Ansteckung und hindert im Normalfall nicht am Atmen oder Sprechen. Zum Glück. Denn über das Coronavirus und Baustellen gibt es einiges zu sagen und zu diskutieren.
Zum Beispiel über die Entschädigung von Mehrkosten in Folge der Umsetzung der unterschiedlichen verordneten Corona-Massnahmen. Gewisse Bauherren weigern sich partout, über die Entschädigung von Mehrkosten zu sprechen. Die juristische Sachlage – anders als mancher Bauherr glauben machen möchte – ist alles andere als eindeutig. Glücklicherweise zeigen andere Bauherren mehr Sensibilität und Verantwortung und sind bereit, mit ihren Lieferanten über faire Lösungen zu reden.
In der Vergangenheit konnte man sich in der Baubranche recht gut gemeinsam auf Regeln und Verfahren einigen, mit denen alle Seiten leben und überleben können. Es ist wichtig, dass man dies auch für den Fall dieser und möglicherweise kommender Pandemien schafft. Also: Hände waschen, Maske anziehen und zusammen gute Lösungen finden!