Kolumne zum Donnerstag: Fachkräfte gesucht!
In der Kolumne zum Donnerstag berichten Exponenten der Branche über das, was sie bewegt. Heute beschäftigt sich Ueli Büchi, Präsident von Swissbeton, mit dem Fachkräftemangel in der Baubranche.
Quelle: libertyslens, Flickr, CC
Schreibmaschine, Schmuckbild.
In Kazan (Russland) wurden im August 2019 die internationalen Berufsmeisterschaften World Skills durchgeführt. 13 der insgesamt 56 Wettbewerbe oder Skills sind dem Bereich Bau und Gebäudetechnologie zugeordnet. Die Schweiz stellte in fast allen Bau-Skills Kandidaten und Experten. Das Resultat war sehr gut: Viele Medaillen und Diplome konnten zu Hause stolz präsentiert werden.
Die Medaillen und die gute Platzierung der Schweiz (dritter Gesamtrang, beste europäische Nation) lassen sich sehen. Sie sind ein Spiegel unserer hervorragenden Berufsbildung. Die guten Resultate der schweizerischen Bau-Berufsleute zeigen: Wir haben top qualifizierte Fachkräfte, die auch auf internationalem Niveau an der Spitze sind. Wir alle sind stolz auf unsere Gewinner und gratulieren ihnen zu diesem Erfolg.
Die Baubranche benötigt nicht nur einige wenige Spitzen-Berufsleute an Weltmeisterschaften, sondern auch viele ausgebildete Fachkräfte, die jeden Tag eine gute Arbeit leisten. In der Realität stellen wir fest: Diese Fachkräfte fehlen teilweise. Immer weniger Schulabgänger entscheiden sich für eine Lehre in einem der vielen Bauberufe.
Unsere Berufe haben bei den Eltern, den Lehrpersonen, den Berufsberatern und damit auch bei den jungen Schulabgängern nicht immer das beste Image. Das erschwert den Unternehmen die Rekrutierung von Lernenden. Die Rechnung ist bald gemacht: weniger Lernende gleich weniger ausgebildete Fachkräfte.
Wir alle in der Baubranche müssen versuchen, Gegensteuer zu geben. Nutzen wir die positive Energie unserer Gewinner von Kazan. Präsentieren wir uns und unsere Berufe attraktiv, zukunftsorientiert und mit der Chance auf einen Weltmeistertitel. Das Engagement für die Berufsbildung lohnt sich.