Kolumne zum Donnerstag: Die Keramikbranche in Corona-Zeiten
In der Kolumne zum Donnerstag berichten Exponenten der Branche über das, was sie bewegt. Heute beschäftigt sich Elisabeth Arm, Zentralvorstandsmitglied beim Plattenverband, mit der Bedeutung der Kommunikation in der Coronakrise.
Quelle: libertyslens, Flickr, CC
Schreibmaschine, Schmuckbild.
Dass der Handel mit Keramik viel mit Kommunikation zu tun hat, war uns schon lange bewusst. Dass aber Plattenlegen ebenso abhängig von der situationsgerechten Kommunikation ist, hat uns die Coronakrise sehr schnell und sehr deutlich gelehrt. Sobald persönliche und direkte Kontakte eingeschränkt sind, entscheidet Kommunikation darüber, ob Arbeiten – unter Einhaltung der verordneten Vorsichtsmassnahmen – weitergeführt werden können.
Das hat entscheidende Auswirkungen auf die Mitarbeitenden, die Unternehmen, die Lieferanten, die Kunden und auch auf andere Gewerke. Plattenleger und -händler sind Teil der weit vernetzten Produktions-, Liefer- und Ausführungsketten.
Die Mitglieder des Schweizerischen Plattenverbands (SPV) haben ihre Verantwortung gegenüber Kunden und Mitarbeitenden von allem Anfang an wahrgenommen. Als Branchenverband unterstützen wir sie dabei so gut wie möglich. Die Verbands-Webseite wurde sofort zur Wissensplattform zum Umgang mit der Krise aufgerüstet. Die vielbeachteten Newsletter lieferten Tipps und Beispiele, wie einzelne Unternehmen die Situation meisterten.
Dabei zeigte sich einmal mehr, dass Keramik eine kreative Branche ist. Plattenmuster können ohne physischen Kontakt überbracht werden, Beratung findet am Telefon, über Whatsapp, Facetime, Skype und andere Kanäle statt. Die Kunden werden umgehend informiert und angefragt, ob sie einverstanden sind, dass unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln gearbeitet wird – was sich ganz nebenbei als langfristige vertrauensbildende Massnahme erweist.
Für den Verband und seine Mitglieder zeigte sich in der ausserordentlichen Situation, dass alle für alle im gleichen Boot rudern. Der Wissens- und Erfahrungsaustausch trug seinen Teil dazu bei, dass zumindest ein Teil des Arbeitsvolumens gesichert werden konnte. Dass die Ausstellungen der Händler fast zwei Monate lang geschlossen waren, wird sich allerdings noch lange auswirken. Dass wir sie bei der Materialbeschaffung in nächster Zeit erst recht berücksichtigen, wird eine wichtige Rolle für die ganze Branche spielen.
Die Plattenleger im Tessin stehen vor einer besonderen Aufgabe. Ihnen war das Arbeiten auf Baustellen vorübergehend verboten. Aufträge gingen dadurch verloren oder wurden verschoben, was einige Unsicherheit mit sich brachte. Hier zeigte sich, wie unkompliziert und schnell Anträge für Überbrückungskredite zur Erhaltung der Liquidität abgewickelt wurden und dass auch unsere Behörden ihren Beitrag leisten, den Schaden in Grenzen zu halten.
Die Krise stellt uns vor viele neue Herausforderungen, deren Bewältigung aber bietet uns neue Lösungsansätze für die Zukunft. Und diese kommt bestimmt.