Kolumne zum Donnerstag: Der Turm der Zukunft steht (noch) in Basel
In der Kolumne zum Donnerstag berichten Exponenten der Branche über das, was sie bewegt. Heute beschäftigt sich Benedikt Koch, Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbands, mit den Aktivitäten zum 125-Jahre-Jubiläum seines Verbands.
Quelle: libertyslens, Flickr, CC
Schreibmaschine, Schmuckbild.
Basler Läckerli, FCB, Zolli, d Mäss und die drey scheenschte Dääg – Basel ist stolz auf seine zahlreichen lokalen Traditionen und Aushängeschilder. Was ebenfalls wichtig ist für die gepflegte Städterivalität mit Zürich: Das grösste Gebäude der Schweiz steht nicht etwa an der Limmat, sondern am Rheinufer in Basel – der 178 Meter hohe Roche-Turm.
Zu Jahresbeginn hat Basel eine weitere imposante Attraktion erhalten: den Tour d’horizon. Dieser Turm der Zukunft ist auf dem Vorplatz der Messe Basel errichtet worden und öffnet diesen Dienstag anlässlich der Swissbau-Eröffnungsfeier erstmals seine Tore. Bauherr des fünfstöckigen Turms sind wir vom Schweizerischen Baumeisterverband (SBV).
Anlass dazu ist unser 125-Jahre-Jubiläum, das wir zwar eigentlich erst im Jahr 2022 feiern, wir aber schon an der aktuellen Swissbau einläuten. Jubiläen sind schliesslich ein Anlass, ausführlich Bilanz zu ziehen und entweder zurück oder aber nach vorne zu schauen.
Wir haben uns beim SBV bewusst für eine Vorwärtsstrategie entschieden. Mit dem Tour d’horizon – der Namen steht nicht bloss für den 14 Meter hohen und 105 Tonnen schweren Turm in Basel, sondern für ein mehrjähriges und schweizweites Projekt – möchte unser Verband mit der Bevölkerung in einen Dialog treten.
Kernstück dabei ist eine Umfrage zum Jahr 2040. Der SBV will die Bevölkerung auf spielerische Art mit Fragen konfrontieren, welche für das Leben, das Wohnen, das Arbeiten und das Reisen in der Zukunft von Bedeutung sind.
Ein Besuch des Tour d’horizon lohnt sich auch aus weiteren Gründen: So präsentieren wir im Erdgeschoss die vielfältigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Baubranche. Wir entkräften dabei einmal mehr das vor allem in städtischen Gebieten verbreitete Klischee, dass nur mit Anzug und Krawatte eine Karriere möglich sei.
Rund um den Turm stellen auch Graffitikünstler und Tanzartisten ihr Können unter Beweis. Und im obersten, fünften Geschoss des Turms befindet sich eine Bar, welche den idealen Rahmen für gesellige Momente und persönliche Gespräche bietet. Ich bin überzeugt, dass der Tour d’horizon dank seiner Vielfalt zum diesjährigen Zuschauermagneten der Swissbau wird.
Wer als Nicht-Basler nun neidisch auf die Rheinstadt blickt, darf sich freuen: Anders als der Roche-Turm und andere Basler Attraktionen ist der Tour d’horizon nur vorübergehend in Basel verankert. Beim Turm handelt es sich um eine mobile Konstruktion, die bis 2022 Aushängeschild zahlreicher weiterer Messen und Veranstaltungen in unserem Land sein wird. Er ist somit über alle Städterivalitäten hinweg der Zukunftsturm der ganzen Schweiz. Mit bestem Ausblick auf den Horizont.