Christiane Zwahlen: «Zusammen geht immer – und sogar besser»
In der Kolumne berichten Exponenten der Branche über das, was sie bewegt. Heute beschäftigt sich Christiane Zwahlen, stellvertretende Geschäftsführerin von Entwicklung Schweiz, mit der Zusammenarbeit in Krisenzeiten.
Quelle: zvg
Christiane Zwahlen ist stellvertretende Geschäftsführerin von Entwicklung Schweiz.
Die letzten drei Jahre waren für uns alle sehr anspruchsvoll. Gefühlt sind wir nahtlos von einer globalen Krise in die nächste geschlittert. Vordergründig haben die weltweite Pandemie und der Krieg in der Ukraine wenig gemeinsam, ausser dass sie sich in ihren negativen Konsequenzen verstärkend auswirken. Dem ist aber nur auf den ersten Blick so, denn in beiden Fällen hat sich auch gezeigt, wie notwendig und zielführend ein gemeinsames und verantwortungsvolles Handeln ist. Die Mitgliedunternehmen von «Entwicklung Schweiz» haben eine ähnliche Erfahrung gemacht, als sie in den letzten Jahren aufgrund der Krisen ein hohes Mass an Agilität und Flexibilität an den Tag legen mussten. Ich bin überzeugt, dass die nachgelagerten Effekte des tragischen Angriffskrieges und der Pandemie, mit denen unsere Branche konfrontiert ist, ebenfalls nur partnerschaftlich zu bewältigen sein werden.
Das klingt selbstverständlicher, als es ist, denn die
meisten unserer konventionellen Modelle sind nicht auf ein partnerschaftliches
Arbeiten ausgerichtet. Doch den Herausforderungen der heutigen Zeit sind wir
mit traditionellen Herangehensweisen kaum mehr gewachsen. Ganz akut sind es die
Teuerung, die Unterbrüche der Lieferketten (mit der Folge einer
Ressourcenknappheit) sowie die Gefahr einer möglichen Strommangellage in
Europa, die uns zu schaffen machen. Hinzu kommt, dass die Realisierung von
grösseren Bauprojekten in der Schweiz heute bedeutet, sich in verschiedenen
Spannungsfeldern zu bewegen. Besonders starkes Gewicht erhalten die Klima- und
Energieziele, eine trotz erhöhter Komplexität wirtschaftliche Realisierung und
die gesellschaftliche Akzeptanz. Nebst diesen übergeordneten
Nachhaltigkeitsaspekten bestehen unzählige weitere regulatorische Vorgaben und
Einzelinteressen, die Zielkonflikte beinhalten und die es folglich ausgewogen
abzuwägen und auf Erfüllung zu prüfen gilt.
Angesichts dieser anspruchsvollen Lage ist der Einsatz
unserer Stärken, unseres Erfahrungsschatzes und unseres Wissens nun umso
wichtiger. Die Mitglieder von Entwicklung Schweiz verfügen über eine breite und
differenzierte Palette an Know-how, die sie einsetzen können. Und am besten
kommt das sogenannte «network of intelligence», welches Gesamtdienstleister in
die Projekte einfliessen lassen können, dann zum Tragen, wenn es bereits in der
Anfangsphase genutzt wird. Der Spielraum für die Beeinflussung des Ergebnisses
ist umso grösser, je früher der Hebel am richtigen Ort angesetzt werden kann.
Die Übernahme der Gesamtverantwortung durch erfahrene
Partner trägt dabei viel zu einer qualitativ hochwertigen Entwicklung, Planung
und Realisierung bei. Eine frühzeitige professionelle Beratung und Koordination
aus einer Hand gewähren dem Bauherrn ein gesamtheitliches Vorgehen seines
Projektes über die ganze Wertschöpfungskette, von der Entwicklung über die
Planung und einschliesslich bis hin zur Realisierung. Bei einem so abgestimmten
Vorgehen können alle Akteure je nach Zeitpunkt ihres Einbezugs, ihres Wissens
und ihrer Erfahrungswerte einen grösseren oder geringeren Anteil zur
Optimierung beitragen.
In diesem Sinn dürfen wir also optimistisch in die Zukunft schauen. Wenn wir die vorhandenen Qualitäten voll ausschöpfen und uns auf eine umfassend partnerschaftliche Arbeitsweise einlassen, werden wir den heutigen, wie künftigen Krisenzeiten erfolgreich begegnen können.