Zoom-Müdigkeit: Wenn der Videocall das Hirn zu sehr anstrengt
Woran liegt es, dass Videocalls anstrengender sind als persönliche Gespräche? Diese Frage stellte sich ein Wissenschaftsteam um Ruth Feldman von der israelischen Reichman University in Herzlyia in einer Studie. Die Fachleute kamen zum Schluss, dass die Hirnaktivitäten bei einem analogen Plausch synchroner sind, als wenn über den Bildschirm kommuniziert wird.
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Bei Videokonferenzen ermüdet man in der Regel schneller, als bei einem persönlichen Gespräch.
Für ihre Untersuchungen beobachteten sie 70 Mutter-Tochter-Paare: Sie sollten sich jeweils über positiv aufgeladene Themen wie über die Planung von Ferien unterhalten, während auf der Kopfhaut angebrachten Sensoren die Hirnaktivität massen. Einmal sprachen die Probandinnen von Angesicht zu Angesicht, einmal per Videocall. Bei der Kommunikation, bei der sich Mütter und Töchter direkt gegenüber sassen, registrierten die Sensoren insgesamt neun hirnbereichsübergreifende Verbindungen. Redeten sie auf digitalem Weg miteinander, konnten Wissenschaftler nur eine feststellen.
Gehirnwachstum bei Jugendlichen
Laut Feldman und ihren Kollegen deuten diese Erkenntnisse auf
spezifische neurobiologische Prozesse hin, die untersucht werden sollten. Dies, um herauszufinden, ob Zoom-Müdigkeit von
einer Überlastung der begrenzten Verbindungen zwischen den einzelnen
Hirnbereichen herrührt, aber auch um ergründen, wie sich Videokommunikation auf
das Gehirnwachstum bei Jugendlichen auswirkt. (mai/mgt)