Umnutzungsprojekt für Kloster Wesemlin von Studenten der HSLU: Neues Zuhause für die Kapuziner
Das im 16.Jahrhundert gegründete Kapuzinerkloster Wesemlin in Luzern erfuhr im Lauf der Zeit immer wieder Anpassungen an neue Bedürfnisse. Nun stehen einmal mehr Veränderungen an. Darum ging es auch in einer Arbeit von Studenten des Fachbereichs Bau der Hochschule Luzern: Gesucht waren Ideen, wie sich die sakralen Räume der Anlage umnutzen lassen. Die Vorschläge fanden bei den Mönchen Anklang.
S tudenten des Fachbereichs «Bau – Architektur, Innenarchitektur, Bauingenieurwesen und Gebäudetechnik | Energie» der Hochschule Luzern (HSLU) können seit einem Jahr die Zusatzqualifikation «Bachelor+» erwerben. Damit sollen sie sich verstärkt auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit vorbereiten können, die zunehmend an Bedeutung gewinnt. So arbeiteten vergangenes Jahr zwölf Studenten in interdisziplinär zusammengesetzten, in drei- bis vierköpfigen Teams neben dem normalen Pensum an einer Aufgabe zum Thema «Umnutzung sakraler Räume und Erweiterung des Klosters Wesemlin».
Weil die Zahl der Brüder abnimmt, steht der Orden der Kapuziner vor enormen Veränderungen. Die Mönche haben darauf bereits reagiert, indem sie ihren Standort mittels Versetzungen von 30 auf 15 Brüder verringerten und die Räume neu einteilten: in einen Klosterbereich für sie selbst, in eine Begegnungszone und in Bereiche, die vermietet werden. In der Begegnungszone befinden sich heute öffentliche Räume wie die Kirche, Pforte, Sprechzimmer, ein Meditationsraum sowie ein Mehrzweckraum, aber auch Wohnstudios für «klosternahes Wohnen». Ein knapp 1000 Quadratmeter grosses Gelände haben die Kapuziner an das Medicum Luzern vermietet, das dort ein Ärztezentrum für ambulante Medizin betreibt. Und im Garten ist ein sechsstöckiges Wohnhaus mit 30 Wohnungen geplant. «Aber die Entwicklungen und die damit verbundenen Veränderungen werden noch weitergehen», sagt Klostervorsteher Bruder Damian Keller. «Was die Finanzen angeht, haben wir kein Vermögen, für unsere Arbeit bekommen wir fast nichts. Wir können nur mit dem arbeiten, was wir haben. Und das ist der Raum.»
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