Stellenmarkt: Viertagewoche anbieten und Mitarbeiter finden?
Von Montag bis Donnerstag arbeiten und danach drei Tage frei: Mit Teilzeitmodellen und Viertagewochen versuchen immer mehr Arbeitgeber neue Mitarbeitende für sich zu gewinnen. Stellenanzeigen für 80-Prozent-Jobs nehmen laut einer Erhebung des Stellenportals Indeed zu.
Quelle: Linkedin Sales Solutions, Unsplash
Wenn man schon Donnerstagabend ins Wochende gehen kann: Das Stellenportal Indeed registriert eine Zunahme bei den Stelleninseraten für 80-Prozent-Jobs.
In den letzten drei Jahren hat sich die Zahl der Jobs, die im
80-Prozent-Pensum ausgeschrieben sind, laut dem Jobportal Indeed beinahe
verzwanzigfacht. Bei manchen Berufsgattungen erwähne inzwischen bereits
jedes fünfte Stelleninserat die Viertagewoche, heisst es weiter. Als
Beispiel werden Schreinermonteurinnen und -monteure angeführt.
Allerdings: Weil Indeed nur diejenigen Berufe untersucht hat, zu denen
es auf Indeed mindestens 100 Stellenanzeigen gibt, könnte das
Teilzeitangebot bei anderen Berufen, die weniger häufig
ausgeschrieben sind, sogar noch höher sein.
Gemäss Indeed kommt der Arbeitsmarkt mit den steigenden Teilzeitangeboten einer immer stärker wachsenden Nachfrage entgegen. Zumal Indeen auch die Suchanfragen ausweretet: Diese zeigen, dass im selben Zeitraum die Suchen nach Begriffen wie "80-Prozent-Job" oder "Viertagewoche" sogar um 6400 Prozent zugenommen, also noch deutlich stärker das Angebot.
Nachwirkungen der Corona-Pandemie
Weiter
geht aus der Untersuchung hervor, dass die Viertagewoche sowohl bei den
Angeboten als auch bei den Anfragen vor allem ab Mai 2021 sehr stark
zugenommen hat. "Das kann als Reaktion auf die Corona-Pandemie
gelesen werden, in der die Frage der Arbeitsbedingungen viel stärker als
zuvor aufgeworfen wurde", wird dazu Thomas Kaiser von Indeed Schweiz in
der Mitteilung zitiert. Jedoch gab es vor allem während der Pandemie gab
viele Unternehmen, die das Modell nicht nur aus Freundlichkeit den
Mitarbeitenden gegenüber eingeführt haben. Manche stellten während der
Pandemie keine Vollzeitbeschäftigten mehr ein, um zu sparen. Zudem war
in der Schweiz Kurzarbeit bei vielen ein Thema. (mai/sda)