11:27 MANAGEMENT

Schweizer Beschäftigte arbeiten 2023 etwas mehr als im Vorjahr

Teaserbild-Quelle: Glenn Carstens Peters, Unsplash

Im Jahr 2023 wurden in der Schweiz insgesamt 8,106 Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Dies entspricht einem Plus von 1,8% gegenüber dem Vorjahr. Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit legte um 0,2 Prozent zu, wie Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigen.

Auf längere Sicht sieht es aber anders aus: Zwischen 2018 und 2023 hat die wöchentliche Arbeitszeit pro Vollzeitarbeitnehmer deutlich abgenommen, wie der am Dienstag veröffentlichten Arbeitsvolumenstatistik des BFS zu entnehmen ist. So arbeiteten die Angestellten 2023 im Schnitt 46 Minuten weniger als noch 2018. Eine durchschnittliche Arbeitswoche betrug 2023 noch 40 Stunden und 12 Minuten.

Das BFS begründet diesen Rückgang mit der Abnahme der vertraglich festgelegten wöchentlichen Arbeitszeit um 9 Minuten auf 41 Stunden und 43 Minuten. Zudem hätten die wöchentlichen Überstunden im Schnitt um 15 Minuten auf 40 Minuten abgenommen. Auf der anderen Seite ging die durchschnittliche Absenzenzeit um 22 Minuten auf 2 Stunden und 11 Minuten hoch.

Die höchste tatsächliche Arbeitszeit pro Woche wurde mit 44 Stunden und 23 Minuten laut BFS bei den Vollzeitarbeitnehmern des Primärsektors registriertDahinter folgen die Branchen «Kredit- und Versicherungsgewerbe» (41 Stunden und 17 Minuten), «Kunst, Unterhaltung, private Haushalte, sonstige Dienstleistungen» (40 Stunden und 51 Minuten) sowie «Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» (40 Stunden und 45 Minuten). Die kürzeste tatsächliche Arbeitszeit wurde gemäss Mitteilung mit 39 Stunden und 42 Minuten im Baugewerbe verzeichnet.

Absenzen nehmen ab

Laut BFS machen Krankheiten oder Unfälle mit knapp zwei Dritteln den grössten Teil des jährlichen Absenzenvolumens der Arbeitnehmenden aus. Im Vorjahresvergleich gingen die Absenzen 2023 deutlich zurück. Fehlten die Arbeitnehmer 2022 im Schnitt noch 9,3 Tage bei der Arbeit, waren es vergangenes Jahr noch 7,6 Tage.

Die geringste Absenzenquote verzeichnete dabei die Branche Information und Kommunikation mit 5,9 Tagen pro Vollzeitstelle. Im Kredit- und Versicherungsgewerbe und den Berufen im Bereich Kunst, Unterhaltung, private Haushalte und sonstige Dienstleistungen fehlten die Angestellten im Schnitt 6,0 Tage.

Am längsten waren die Absenzen gemäss BFS mit 11,6 Tagen in der Land- und Forstwirtschaft und in der Immobilienbranche und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit 9,4 Tagen.

Ferientage steigen

Während die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Fünfjahresvergleich (2018-2923) im Schnitt weniger arbeiten mussten, erhielten sie auch mehr Ferien. Die Zahl der Ferienwochen ging im selben Zeitraum um 0,3 Tage auf 5,2 Wochen pro Jahr hoch.

Laut Mitteilung hatten die Arbeitnehmenden im Alter von 20 bis 49 Jahren mit 5,0 Wochen etwas weniger Ferien als die jüngeren und älteren Arbeitnehmer. Sie genossen 2023 im Schnitt 5,5 (15- bis 19-Jährige) respektive 5,6 Wochen Ferienwochen (50- bis 64-Jährige).

Hohe Arbeitszeit im Länder-Vergleich

Im internationalen Vergleich sind die Schweizer Arbeitnehmer ziemlich fleissig. Klammert man wie im Ausland die Personen aus, die der Arbeit gleich eine ganze Woche fernbleiben, hat die Schweiz eine durchschnittliche Vollzeit-Wochenarbeitszeit von 42 Stunden und 33 Minuten. Das sei der höchste Wert unter allen EU/EFTA-Ländern, heisst es in der Mitteilung.

Am kürzesten war die Arbeitszeit nach dieser Berechnungsmethode 2023 in Finnland mit 36 Minuten und 29 Minuten, gefolgt von Belgien mit 36 Stunden und 32 Minuten. Im Schnitt mussten die EU-Bürger 38 Stunden und 5 Minuten pro Woche arbeiten.

Wenn man jedoch auch die Erwerbstätigen in Teilzeit dazu rechnet, gehört die Schweiz mit einer durchschnittlichen Arbeitswoche à 35 Stunden und 30 Minuten zu den Ländern mit der niedrigsten Wochenarbeitszeit. Das liegt laut BFS aber daran, dass hierzulande so viele Menschen in Teilzeit beschäftigt sind.

Mit dieser Berechnungsmethode hat Griechenland mit 39 Stunden und 48 Minuten die längste, die Niederlande mit 30 Stunden und 33 Minuten die kürzeste Arbeitszeit, wobei der Schnitt bei 35 Stunden und 42 Minuten liegt. (awp sda / pb)

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Stiftung Campus Sursee

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.