Nach-Corona-Normalität hält bei Firmen Einzug
Sämtliche Corona-Massnahmen sind in der Schweiz seit Anfang April ausser Kraft. Das hat auch Konsequenzen für den Arbeitsalltag in hiesigen Firmen: Die Nach-Corona-Normalität hält Einzug. Homeoffice bleibt teilweise erhalten.
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Zumindest zurzeit gehören solche Bilder Vergangenheit an: Arbeiten mit Maske im Büro.
Die „besondere Lage“ ist per 1. April vom Bundesrat aufgehoben worden. Zwar sieht man in den Geschäften oder im öffentlichen Verkehr immer noch Personen mit Masken. Doch eine Mehrheit verzichtet inzwischen darauf. Dass, was in der Öffentlichkeit gilt, meistens auch am Arbeitsplatz gilt, zeigt eine Umfrage der Nachrichtenagentur AWP unter Schweizer Firmen zeigt. Sowohl bei Banken und Versicherungen, als auch bei Industriekonzernen oder Detailhändlern ist die Maskenpflicht für Angestellte zumeist Geschichte.
Das heisst aber nicht, dass sich die Unternehmen gegen ein freiwilliges Tragen von Masken stellen. So schreibt zum Beispiel Coop auf Anfrage nicht nur, dass ein Gesichtsschutz freiwillig getragen werden könne, sondern dass man diesen den Mitarbeitenden auch nach wie vor gratis zur Verfügung stelle.
Wenn die Kundschaft Maske trägt auch eine Maske tragen
Andere Unternehmen wie etwa der Versicherer CSS halten ihre Angestellten dazu an, bei der Maskenthematik Rücksicht auf die Kunden zu nehmen. Trügen diese eine Maske, so seien die Mitarbeitenden aufgefordert, es ihnen gleich zu tun, so ein Sprecher.
Was die Handhygiene anbelangt, so stellen viele Firmen weiterhin Desinfektionsmittel zur Verfügung. Dies gilt unter anderem für die Versicherer Swiss Life, CSS und Helsana, aber auch für den Telekomriesen Swisscom oder Coop. „In unseren Supermärkten bleiben die Plexiglaswände an den Kassen und das Desinfektionsmittel an den Eingängen bis auf Weiteres bestehen“, heisst es bei Coop. Bei der Grossbank Credit Suisse ist in den Büroräumen auch noch ein Mindestabstand von 1,5 Metern gewährleistet.
Während es mit Masken und Desinfektionsmitteln also teilweise weitergeht, hat hingegen die Teststrategie der Firmen ein Ende gefunden. Sie erklären, eine solche sei aktuell „kein Thema“ mehr. So hat die Versicherin Swiss Re etwa hat alle Testanlagen geschlossen und die Pooltests eingestellt.
Bei Coronsymptomen zu Hause bleiben
Allerdings bedeutet dies nicht, dass Mitarbeiter mit Symptomen oder gar einem positiven Testresultat im Büro erwünscht wären. „Mitarbeitende mit Krankheitssymptomen oder einem positiven Testergebnis bleiben zu Hause und informieren den Linienvorgesetzten“, schreibt dazu die Credit Suisse. Erst wer mehr als sieben Kalendertage arbeitsunfähig sei, müsse ein Arztzeugnis einreichen. Die Schweizer Tochter des Versicherungskonzerns Axa, ABB, die Sanitas oder die CSS teilen ebenfalls mit, dass man den Angestellten empfehle, sich testen zu lassen und bei Symptomen zu Hause zu bleiben. „Personen mit Covid-Symptomen arbeiten nach Rücksprache mit der vorgesetzten Person aus dem Homeoffice oder melden sich krank“, heisst es bei der CSS.
Homeoffice bleibt teilweise erhalten
Geblieben ist zumindest teilweise das Homeoffice: Künftig arbeiten nicht nur Angestellte mit Corona-Symptomen zu Hause aus. Vielmehr bleibt das Homeoffice nach der Pandemie in vielen Betrieben zum Teil erhalten. „Zur Zeit arbeitet rund die Hälfte der Belegschaft vor Ort und die Hälfte remote“, heisst es etwa beim Basler Pharmariesen Novartis. Und der Westschweizer Nahrungsmittelmulti Nestlé betont, dass man bereits vor der Pandemie von zu Hause aus habe arbeiten dürfen. „Und möglich bleibt das natürlich auch fortan“, so eine Sprecherin. Konkret dürften die Angestellten 50 Prozent ihrer Arbeitszeit von zu Hause aus leisten.
Geschäftsreisen kehren langsam zurück
Last but not least dürfte mit der Lockerung der Corona-Massnahmen gar das Thema Reisen vorsichtig zurückkehren. Allerdings, so gibt man beim Versicherer Axa zu bedenken, würden Geschäftsreisen ausserhalb der Schweiz aufgrund der unterschiedlichen Covid-Vorgaben in den Ländern derzeit noch eher restriktiv durchgeführt. Eine Rückkehr zum Reisen dürfte daher „langsam und allmählich“ erfolgen, so auch die UBS. (Hintergrund, von Kaspar Wolfensberger, AWP)