Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern leicht gesunken
Von den Angestellten, die Vollzeit arbeiten und weniger als 4000 Franken verdienen, waren 2020 60,1 Prozent Frauen. Unter den Angestellten, denen ein Lohn von mehr als 16‘000 Franken ausbezahlt wird, waren 78,5 Prozent Männer. Das zeigen aktuelle Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS).
Somit ist der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern ist von 19 Prozent im Jahr 2018 um 1 Prozent auf 18 Prozent im Jahr 2020 gesunken; diese Zahlen betreffen die Gesamtwirtschaft, sie umfassen sowohl den privaten als auch den öffentlichen Sektor. Knapp die Hälfte – respektive 47,8% – dieser Lohnunterschiede lassen sich laut BFS nicht erklären.
Der unerklärte Anteil der Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern stieg in der Gesamtwirtschaft von 45,4% im Jahr 2018 auf 47,8% im Jahr 2020. Zum Vergleich: 2016 waren es 44,1% und im 2014 waren es 42,4%. Im privaten Sektor erhöhte er sich im Jahr 2020 auf 45,3% (2018: 44,3%; 2016: 42,9%; 2014: 39,1%). Im öffentlichen Sektor (Bund, Kantone und Gemeinden) lag der unerklärte Anteil der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern im Jahr 2020 bei 46,7%, gegenüber 37,2% im Jahr 2018 (2016: 34,8%; 2014: 41,7%).
Der unerklärte Anteil der Lohndifferenz entsprach 2020 in der Gesamtwirtschaft 717 Franken brutto pro Monat (2018: 686 Franken). Im privaten Sektor lag er bei 724 Franken pro Monat, variierte aber je nach Wirtschaftszweig stark.
In der Gesamtwirtschaft lag der Lohn der Frauen im Schnitt 18 % unter dem Zahltag ihrer männlichen Kollegen. Zum Vergleich: 2018 waren es 19%, 2016 18,3% und 2014 waren es18,1%. Die Lohnunterschiede seien teilweise auf strukturelle Faktoren wie das Bildungsniveau, die Anzahl Dienstjahre oder die Ausübung einer Führungsfunktion zurückzuführen, schreibt das BFS. Ausserdem falle die Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern umso deutlicher aus, je höher die Kaderfunktion ist.
Lohnunterschiede im privaten Sektor wenig verändert
Im privaten Sektor sind die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern im Laufe der Zeit weitgehend stabil geblieben: Im 2020 belief sich die durchschnittliche Lohndifferenz auf 19,5%, gegenüber 19,6% im 2018. Im 2016 waren es 19,6% und im 2014 waren es 19,5%. Allerdings sind die Lohunterschiede je nach Wirtschaftszweig sehr unterschiedlich. Im Gastgewerbe betrugen sie beispielsweise 8,7%, im Detailhandel 17,3%, in der Maschinenindustrie 21,5% und im Kredit- und Versicherungsgewerbe 32,4%.
Im öffentlichen Sektor – das beisst bei Bund, Kantonen und
Gemeinden - ging der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern von 18,1% im
Jahr 2018 auf durchschnittlich 15,1% im Jahr 2020 zurück. Im Jahr 2016 betrug
der Unterschied 16,7% und im 2014 16,6%. (mgt/mai)