Jürg Marti: «Dank Innovationskraft an den Fersen der Welt von morgen»
In der Kolumne berichten Exponenten der Branche über das, was sie bewegt. Jürg Marti, Direktor von Swissmechanic, beschäftigt sich mit der Innovationskraft der Schweiz, Technologietrends wie «Internet of Things» und «Connected Maschines» und dem Fachkräftemangel.
Quelle: Swissmechanic
Jürg Marti ist Direktor von Swissmechanic, dem führenden Arbeitgeberverband für die KMU- und MEM-Branche.
Die Schweiz ist eine
ressourcenarme Volkswirtschaft und damit angewiesen auf seine Innovationskraft.
Damit nutzbringende neue Technologien entwickelt und erfolgreich implementiert
werden können, braucht es einen guten Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft,
agile und zukunftsgerichtete Unternehmen sowie genügend gut ausgebildete
Fachkräfte. Dafür setzt sich Swissmechanic als führender Arbeitgeber- und
Berufsverband der KMU-MEM (Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie) ein.
Autonome Fahrzeuge und digitale Zwillinge
werden die Schweiz von morgen entscheidend mitprägen. So sagt es der
Technologie-Ausblick der Schweizerischen Akademie der Technischen
Wissenschaften voraus. Dieser verortet die Technologietrends mit dem grössten
Potenzial. Für die Schweiz wären das unter anderem Negativemissionstechnologien
und nachhaltige Klebe- und Dichtstoffe sowie, für die MEM-Branche besonders
interessant, das «Internet of Things» und «Connected Maschines». Einige dieser
Trends, wie die Photovoltaik, sind bereits Alltag. Andere scheinen noch
Zukunftsmusik zu sein.
Auf der Schwelle zur Industrie-Revolution
Die MEM-Branche steht auf der Schwelle zur
von der Technologie angetriebenen vierten Industrie-Revolution. Das ist
spannend, weil sich neue Chancen auftun, aber auch neue Herausforderungen
stellen, denn von der Branche wird ein regelrechter Technologiesprung erwartet.
Die beschleunigten Innovationsprozesse setzen die Schweizer Industrie unter
Zugzwang. Die Wettbewerbsfähigkeit steht auf dem Prüfstand, globale Mitbewerber
sind oft schneller am Markt. Damit die Schweizer Wirtschaft nicht abgehängt
wird, muss mit der Wissenschaft ein Austausch nahe an der Praxis gefördert
werden. Auch die Ausbildung muss mit dem Fortschritt mithalten können. Denn die
Fachleute, die mit den Technologien von morgen umgehen können, müssen bereits
heute ausgebildet werden.
Jetzt in die Fachkräfte von morgen investieren
Swissmechanic investiert darum in die
Reform der MEM-Berufe. Diese legt den Fokus auf die vernetze digitale
Industrie. So stellen wir sicher, dass die hohe Qualität des dualen
Bildungswegs auch in Zukunft gegeben ist. Mit gezielten Weiterbildungen im
Bereich «Industrie 4.0» wollen wir dort ansetzen, wo sich das grösste Potenzial
eröffnet. Die MEM-Branche ist wie der Bau besonders stark vom Fachkräftemangel
betroffen. Deshalb ist uns eine fundierte Erst- und Weiterbildung wichtig,
zudem unterstützen wir auch alle Umschulungsmassnahmen. Nebst der
Bildungspolitik steht das Berufsmarketing im Fokus unseres Engagements. Wir
wollen aufzeigen, wie spannend unsere MEM-Berufe sind und im Besonderen auch
Frauen ansprechen.
Innovationsfähig gleich wettbewerbsfähig
Die Innovationsfähigkeit der MEM-Betriebe
ist essenziell für die Zukunft des Industriestandortes Schweiz. Trotz oder
gerade wegen der fortschreitenden Globalisierung und Digitalisierung setzt sich
Swissmechanic mit aller Kraft für die Innovationsförderung in der gesamten
Wertschöpfungskette ein. Dazu braucht es eine Verbesserung des Wissens- und
Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft – sei dies in Form
von innovativen, zukunftsgerichteten Projekten von bestehenden Unternehmen oder
durch die Förderung von Innovationsprojekten von Start-ups und Spin-offs.
Zu sagen, wann wir mit autonomen Autos durch die Welt fahren, wäre Spekulation. Keine Spekulation ist, dass die Welt von morgen eine vernetzte sein wird. Dorthin will Swissmechanic mit seinem Engagement bereits heute Brücken schlagen.