Ist die Agenda aus Papier besser als die Kalender-App auf dem Smartphone?
Obwohl die Agenda auf dem Smartphone stets zur Hand ist und auch häufig genutzt wird – hilfreicher als der klassische Papierkalender ist sie nicht: In der Regel ist man beim Planen und Umsetzen mit einem Büchlein erfolgreicher als mit einer App. Das zeigt eine Studie von Jay Yang von der «Cal State Fullerton»-Universität.
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Für komplexe Projekte kann sich laut Studie eine Papieragenda empfehlen.
Der Hauptgrund dafür liegt laut Yang und den Mitautorinnen Yanliu Huang von der Drexel University und Vicki Morwitz von der Columbia Business School darin, dass Papieragenden ihren Nutzern je nachdem eine detaillierte wochen- oder monatsweise Gesamtsicht auf ihre Einträge bieten. Dies hilft, Aufgaben zu priorisieren und zu organisieren, aber auch seine Vorhaben besser aufeinander abzustimmen.
Hingegen erschwert das Standardlayout der meisten mobilen Kalender solches, weil es die Einträge zu den einzelnen Tagen in der Übersicht oft fast ganz ausblendet. Das gilt etwa für den Iphone-Kalender: Hier weist lediglich ein Punkt unter einem Datum darauf hin, dass an diesem Tag etwas ansteht. Will man sich ein genaues Bild verschaffen, muss man den Tag öffnen.
Als empfehlenswert
erachtet Yang eine Papieragenda vor allem dann, wenn es um Projekte geht,
die verschiedene Aktivitäten umfassen, anstehen. Zum Beispiel die Vorbereitung
einer Geschäftspräsentation. «Weil das Design von Papierkalendern einen
Gesamtüberblick bietet und den Nutzern hilft, die Gesamtanordnung der
Ereignisse besser zu verstehen, sind Papierkalender unseren
Untersuchungen zufolge den mobilen Kalendern überlegen», sagt Yang.
Nützliche Erinnerungsfunktion auf dem Smartphone
Geht es hingegen um ein einzelnes Ereignis, leisten laut Yang die Smartphone-Agenda gute Dienste. «Geht es um einen einzelnen Besprechungstermin zu einer bestimmten Zeit, könnten mobile Kalender besser sein als Papierkalender, weil man sich bei mobilen Kalendern an ein bevorstehendes Ereignis erinnern lassen kann.»
Viele würden noch
immer noch Papierkalender bevorzugen, so Yang weiter. Das Aufschreiben
von Dingen vermittle ein Gefühl von Formalität und erhöhe die
Wahrscheinlichkeit, dass Aufgaben erledigt werden. «Das hat uns
veranlasst, über die Vorteile der Verwendung von Papierkalendern
nachzudenken.» Mit ihrer Studie wollen sie Entwickler ermutigen,
Kalender-Apps zu entwickeln, die ihren Nutzern ein Gesamtbild ihrer
geplanten Ereignisse bieten. (mai/mgt)