Cyberkriminalität: Künstliche Intelligenz (KI) macht Unternehmen das Leben schwer
Ob Grossunternehmen oder KMU: Sie alle können von Cyberkriminellen attackiert werden. Angriffe, bei denen Künstliche-Intelligenz-Technologien zum Einsatz kommen, sind auf dem Vormarsch. Dies zeigt der aktuelle Cyber Security Threat Radar, den die Swisscom jährlich erhebt.
Quelle: Tigerlily713, Pixabay-Lizenz
Künstliche Intelligenz kann das Erkennen von Phisihing-Mails erschweren.
In den vergangenen Monaten beobachte die Swisscom eine stark zunehmende Bedrohung in diesem Bereich oder vielmehr bei den sogenannten AI-Based Attacks (Artificial Intelligence). Laut dem Telekommunikationsanbieterin hat dies mit den öffentlich verfügbaren Tools zu tun, die einen regelrechten Evolutionssprung gemacht hätten.
Ein Beispiel dafür ist Chat GPT. Das KI-Modell, das menschenähnlichen Text generieren und als Sprachassistent dienen kann, haben auch Cyberkriminelle für sich entdeckt. So kann Chat GPT kann zum Beispiel überzeugende, personalisierte Phishing-E-Mails texten. Dies wiederum erschwert es Empfängern, Phishing-Angriffe zu erkennen. In der Folge lassen sie sich eher dazu verleiten, sensible Informationen preiszugeben oder schädliche Links anzuklicken.
Ransomware ist ein Dauerbrenner
In den meisten Fällen ist Phishing auch das Einfallstor für Ransomware-Angriffe: Dabei dringen Hacker über eine Schadsoftware in ein System ein, verschlüsseln Dateien und fordern im Anschluss ein Lösegeld für deren Freigabe. Die Sicherheitsfachleute der Swisscom erwarten hier eine deutliche Zunahme an sogenannter Multiple Extortion – einer Kombination mehrerer Angriffstaktiken wie Ransomware, Datendiebstahl und Denial-of-Service. Auch Managed-Service-Provider würden vermehrt angegriffen, da sie oft bereit sind, Lösegeld zu zahlen, und ihre Kunden direkt angegriffen werden können, schreibt die Swisscom in ihrer Medienmitteilung.
Fachkräftemangel in der IT-Branche: Auf interne Ausbildung setzen
Für Unternehmen ist es daher laut Swisscom «unerlässlich» die Cyber- und IT-Sicherheit als Ganzes zu betrachten. Denn neben den technischen Vorkehrungen spielten auch gut geschulte Mitarbeiter und interne Cyber-Experten eine zentrale Rolle.
Allerdings ist dies nicht immer einfach; Fachkräftemangel ist die Ursache. IT-Security-Experten seien allerdings sehr gefragt und schwer zu finden, räumt die Swisscom in ihrer Mitteilung ein. Sie rät dazu, «den Blick nach innen zu richten» und in die Weiter- und Ausbildung der eigenen Mitarbeitenden zu investieren. (mgt/mai)
Link zum aktuellen Cyber Security Threat Radar: www.swisscom.ch