Chefsache mit Steff Fischer: «Ich verstehe mich mehr als Coach»
«Ich verstehe mich weniger als Chef, mehr als Coach», sagt der Zürcher Immobilienunternehmer Steff Fischer. In der Interview-Serie «Chefsache» nimmt er Stellung zu Fragen rund um das Thema Führung.
Quelle: Fischer AG Immobilienmanagement
Steff Fischer ist CEO der Fischer AG Immobilienmanagement in Zürich, die als Spezialistin für Zwischennutzungen und alternative Immobilienprojekte bekannt ist.
Wie lautet Ihr allerwichtigster Führungsgrundsatz?
Steff Fischer:Authentisch sein.
Was macht Sie zu einem guten Chef?
Keine Angst vor unbequemen Entscheidungen. Sachbezogen sein, keine privaten Freundschaften pflegen.
Was glauben Sie, was sagen Ihre Mitarbeiter über Sie?
Manchmal sind sie überzeugt, dass ich spinne. Und wundern sich danach meist, dass Abnormales sich in der Umsetzung plötzlich als etwas ganz Normales erweist…
Wie gehen Sie mit Kritik um?
Ich fordere Kritik. Aber was ich nicht dulde, sind persönliche Angriffe.
Wie fördern Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich verstehe mich weniger als Chef, mehr als Coach.
Wollten Sie schon immer Chef werden? Weshalb oder weshalb nicht?
Ich kann nicht anders. Mir fehlt schlicht und ergreifend das Gen «Unterordnung».
Darf ein Chef oder eine Chefin auch Schwächen zeigen? Warum?
Selbstverständlich. Wir sind Menschen, bei uns darf man Mensch sein.
In welchen beruflichen Situationen sind Sie schon an Ihre Grenzen gestossen?
Noch nie. Ich verfüge über unbegrenzte Ressourcen.
Bei welchen wichtigen Entscheiden haben Sie sich schon einsam gefühlt?
Bei allen Entscheiden. Führung ist eine Einsamkeitsmaschine.
Wie schätzen Sie die aktuelle Lage der Bauwirtschaft ein?
Bei uns in Zürich und Umgebung ist und wird es in naher Zukunft weiterhin formidabel sein.
Sehen Sie in der Digitalisierung eine Chance oder eine Gefahr?
Eine Chance, wenn man sie packt. Eine Gefahr, wenn man sie nicht packt. Die Digitalisierung ist das wirtschaftliche Naturgesetz unserer heutigen Zeit.
Was schätzen Sie an der Baubranche und was nicht?
Aus Sicht des Immobilientreuhänders: Es gibt kaum eine trägere und konservativere Branche.
Welche Möglichkeiten sehen Sie, das Image der Baubranche zu verbessern?
Innovation.
Welche Probleme sollte die Politik sofort angehen?
Europa!
Was wünschen Sie der Schweiz?
Selbstbewusstsein. Keine Angst vor Öffnung.
Wer war der Held oder die Heldin Ihrer Kindheit?
Mein Vater.
Welche Fähigkeiten möchten Sie besitzen?
Superheldenkräfte.
Als welches Tier würden Sie gerne ein zweites Mal leben?
Als Eber.
Wie bringen Sie Beruf und Privatleben unter einen Hut?
Ich habe kein Privatleben. Ich habe kein Berufsleben.
Wo können Sie wirklich abschalten?
Immer und überall.(stg)
Chefsache
In der Interview-Serie «Chefsache» nehmen bekannte Exponenten der Bauwirtschaft in loser Folge Stellung zu Fragen rund um das Thema Führung. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten die gleichen 20 Fragen, die sie schriftlich beantworten können.