Zürich: Initiative für ein 365-Franken-VBZ-Jahresabo zustande gekommen
Die von der Stadtzürcher SP lancierte Volksinitiative «VBZ-Jahresabo für 365 Franken» ist zustandekommen. Wie einer Mitteilung der Stadtkanzlei zu entnehmen ist, sind von den eingereichten 4615 Unterschriften 3234 gültig. Damit eine Volksinitiative auf kommunaler Ebene in der Stadt Zürich zustande kommt, bedarf es 3000 gültiger Unterschriften.
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Goldene Zeiten für VBZ-Passagiere? Mit der Initiative würde man für Jahresabos der VBZ in Zürich einiges weniger bezahlen als heute.
Aktuell zahlen Erwachsene, die ganzjährig in der Stadt Zürich respektive in der Zone 110 den ÖV nutzen wollen, für ein Abo 809 Franken. Für Kinder und Jugendliche, die noch nicht 25 Jahre alt sind, kostet es 586 Franken.
In den Augen der städtischen SP ist das zu viel. Per Dezember 2023 seien die ÖV-Billets im Kanton Zürich um durchschnittlich 3.4 Prozent teurer geworden, schreibt die Partei auf ihrer Website. Viele Zürcherinnen und Zürcher leiden laut SP bereits stark unter den steigenden Mieten und Krankenkassenprämien. «Die Preiserhöhung beim öV kommt für sie zur absoluten Unzeit und bringt sie noch mehr unter Druck.»
Den ÖV noch teurer zu machen sei zudem auch aus ökologischen Gründen unsinnig, heisst es weiter. Zur Verringerung des CO2-Ausstoss müssten mehr Menschen vom Auto auf den ÖV umsteigen, gleichzeitig halten teurere Fahrkarten gemäss der Partei Pendlerinnen und Freizeitreisende davon ab, auf den ÖV zu wechseln.
VBZ-Fahrplan wegen Personalmangel ausgedünnt
Dem entgegen steht die Tatsache, dass die VBZ ihren Fahrplan Ende 2023 wegen Personalmangel ein weiteres Mal ausdünnte. Wer am späteren Abend in Zürich unterwegs ist und umsteigen muss, muss unter Umstände eine einiges längere Fahrzeit in Kauf nehmen. Trams und Busse fahren dann zum Teil nur noch im Viertelstundentakt. Manche Linien wie zum Beispiel die Buslinie 31, die vom stark wachsenden Stadtteil Witikon im Südosten der Stadt direkt an den Hauptbahnhof führt und in Schlieren endet, sind zu Stosszeiten derart voll, dass es kaum mehr Stehplätze hat.
Bei alldem stellt sich
die Frage, wie die VBZ - sollte sich die aktuelle Situation nicht bessern
- bei einer Annahme einer solchen Initiative mit mehr Fahrgästen und einer höheren Nachfrage umgeht
und was das für die künftige Qualität des ÖV bedeutet. (mai)