Wenn Roboterfalken Flughäfen sichern
Künstliche Vögel sollen Flughäfen vor Vogelschwärmen schützen. Das ist die Idee eines Forschungsteams der Universitäten Groningen (NL) und Tuscia (I) sowie der Royal Netherlands Air Force. Der sogenannte Robotfalcon ist eine täuschend echt aussehende Wanderfalken-Drohne, die die selben Flugmanöver wie ihr natürliches Vorbild absolvieren kann.
Quelle: Juan Lacruz , eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Der künstliche Vogel soll eben so effiektiv jagen können wie sein Vorbild in der Natur (Bild).
Der falsche Vogel besteht aus glasfaserverstärktem Polypropylen und könnte laut seinen Schöpfern an Flughäfen zum Einsatz kommen. Ein interner Motor treibt zwei Propeller an der Vorderseite jedes Flügels an. Damit die Drohne die Flugmuster eines echten Falken nachahmen kann, haben die Forscher die Flugeigenschaften echter Vögel untersucht.
Tests in Workum am Ijsselmeer nördlich von Amsterdam waren laut den Wissenschaftern bereits erfolgreich: Der Pseudofalke konnte Vögel in die Flucht schlagen. Bei Feldversuchen trieb er innerhalb von fünf Minuten nach seiner Ankunft ganze Vogelschwärme in die Flucht. Bei der Hälfte dieser Abschreckungsflüge konnte er das Feld laut den Forschern gar innerhalb von 70 Sekunden räumen.
Eigentlich harmloser Robotervogel
Auch auf Dauer nahm die abschreckende Wirkung nicht ab. Die bedrohten Vögel gewöhnten sich nicht daran, dass Robotfalcon ein harmloser Geselle ist, obwohl er keinen von ihnen jemals angegriffen, geschweige denn getötet hätte. Die Forscher stellen ihre Abschreckungstechnologie im "Journal of The Royal Society Interface" vor, die die Schnittstelle zwischen Bio- und Naturwissenschaften abdeckt.
Lebende Wanderfalken sind bestens geeignet, Vögel aus dem Gelände von Flughäfen zu vertreiben, die eine Gefahr vor allem für startende Maschinen sind. (mgt/mai)