VCS-Beschwerde gefährdet Überbauung mit günstigen Wohnungen
Quelle: Archiv
Unmittelbar neben dem Einkaufszentrum Tivoli in Spreitenbach AG plant die Migros das Projekt «Tivoli Garten». Direkt über einer Haltestelle der künftigen Limmattalbahn soll auf 10 000 Quadratmetern ein Obi-Baumarkt und darüber in vier Hochhäusern 423 Wohnungen entstehen. Der Bau wird im Minergiestandard erstellt, eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) wurde erstellt und bestanden.
Trotzdem ist der Wohn- und Gewerbekomplex dem Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) ein Dorn im Auge. Er hat dagegen beim Departement Bau, Verkehr und Umwelt in Aarau eine Beschwerde eingereicht. Grund: Er betrachtet den Neubau nicht für sich allein. Stattdessen verlangt der VCS eine Umweltverträglichkeitsprüfung für das ganze Gebiet mit den Einkaufszentren Tivoli und Shoppi, dem Limmatpark und der eben eröffneten Umwelt-Arena. Dies berichtet der «Tages Anzeiger».
Die Knacknuss ist, ob im Fall Tivoli Garten ein funktionaler Zusammenhang zu den anderen Zentren besteht. Ist dieser, so wie der VCS argumentiert, gegeben, muss die UVP für das ganze Areal erstellt werden. Dies wäre gemäss Migros das Ende des Projekts, da viele andere Miteigentümer des Shoppingscenters davon betroffen wären. Die Konsequenzen wären laut dem Grossverteiler fatal: Der günstige Wohnraum würde nicht gebaut, die Haltestelle der Limmattalbahn, an der sich die Migros beteiligen würde, in dieser Form infrage gestellt – und der Obi würde wohl auf der grünen Wiese gebaut. (aes)