Swisspower setzt auf Geothermie
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Die Erdwärme müsse dringend kommen, sagte Hans-Kaspar Scherrer, Verwaltungsratspräsident der Swisspower Netzwerk AG anlässlich einer Medienorientierung. Bei seinem Unternehmen handelt es sich um eine Kooperation von 25 Schweizer Stadt- und Gemeindewerken. Scherrer ist überzeugt, dass ohne diese neue Energiequelle eine Atomausstiegs-Strategie bis 2050 nicht machbar ist. Die künftige Energieversorgung müsse sowohl im Winter als auch im Sommer sichergestellt sein.
Bis zu 40 Terawattstunden pro Jahr
Mit Photovoltaik und Wasserkraft ist es laut Scherrer voraussehbar, dass im Sommer zu viel Energie vorhanden sein wird, während im Winter Engpässe entstehen dürften. Darum setzt die Swisspower bei ihrer Ausstiegsstrategie «Masterplan 2050» – sie soll kommenden September präsentiert werden – stark auf die Geothermie; Und zwar mit jährlich bis zu 40 Terawattstunden für die Wärmeproduktion und einer einstelligen Terawattgrösse für Strom. - 2010 verbrauchte die Schweiz insgesamt 635 Terawattstunden Strom. Deshalb unterstützt der Verband ein neuartiges Geothermie-Projekt, das Tiefenwärmekraftwerk. Im Gegensatz zu bisherigen Projekten wird dabei nicht 5000 sondern 10'000 Meter in die Tiefe gebohrt. Die grosse Tiefe hätten den Vorteil, dass die Bohrungen keine Glückssache seien, sagte dasfür das Projekt zuständige Ingenieurbüro DTE. In dieser Tiefe sei die Wärme überall vorhanden.
Geschlossenes System
Ein weiter grosser Unterschied gegenüber herkömmlichen Geothermie-Projekten ist der Umstand, dass die Wärmegewinnung in einem geschlossenen System in der Tiefe vor sich geht: Das Wasser wird nicht in den Fels gepresst, somit dürften Erdbeben, wie sie beispielsweise in Basel passiert sind, ausbleiben. Läuft alles nach Wunsch, könnte ein Tiefenwärmekraftwerk dereinst eine Million Menschen mit Strom versorgen. Als mögliche erste Standorte nennt das Ingenieurbüro die Kantone St.Gallen und Schwyz. Die für ein solches Krafwerk nötigen politischen Entscheide wurden dort allerdings noch nicht gefällt. Swisspower hofft, dass sich die Einsprachen von besorgten Anwohnern in Grenzen halten. (mai/sda)