10:36 KOMMUNAL

Stadtwerkekongress: Den Öko-Bären zum Tanzen bringen

Die Energieversorger spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung zur Smart City. In der Stadt Bern setzt dieser beim Verbraucher an: Energie Wasser Bern motiviert die Kunden mit einem Cartoon-Bären zu nachhaltigerem Verhalten. Die grosse Herausforderung liegt jedoch in alten Gebäudebeständen.

Rund um den Erdball wird über smarte Städte diskutiert. Visionäre Überlegungen, technologische Errungenschaften und viele Koordinationsfragen dominieren die Debatte. Von konkreten Projekten ist zwar hie und da die Rede, mal in Singapur, mal in St. Gallen. Der Trend bewegt sich aber grösstenteils auf einer Flughöhe, die dem Otto Normalverbraucher das Gefühl gibt, so richtige Smart Cities werde er sicherlich nicht mehr erleben. Zwar können Städte keine konventionellen IQ-Tests absolvieren, aber auch in Sachen städtischer «Intelligenz» gibt es Abstufungen zwischen strohdumm und blitzgescheit. Wo die Entwicklung gerade steht und wohin die Reise gehen soll, diskutierten Experten am Stadtwerkekongress in Bern. Während die Young Boys auf dem Spielfeld nebenan trainierten, suchte Daniel Schafer, CEO bei Energie Wasser Bern (EWB), im Stade de Suisse nach motivierenden Worten:
«Keine smarte Stadt entsteht von heute auf morgen.» Viele Städte seien schon viel smarter als sie vermutlich glaubten. Auch ohne grosse Smart-City-Bestrebungen seien die meisten keine «dummen Städte». Keiner starte bei null. Auch in der Stadt Bern laufe schon sehr viel, sei das mit einer Schadensmelder-App, Projekten zum autonomen Fahren oder der Vernetzung der Stadtbewohner.

Kunde wird bewertet

Bei der flächendeckenden Smart-Meter-Einführung ist die Stadt Bern auf Kurs. Bis 2027 müssen 80 Prozent der konventionellen Stromzähler in der Schweiz durch moderne, kommunikationsfähige Smart Meter ersetzt werden. Dies sieht die neue Stromversorgungsverordnung (StromVV) des Bundes vor, die aufgrund der Energiestrategie 2050 und des revidierten Energiegesetzes überarbeitet wurde. Energie Wasser Bern plant, die rund 80 000 betroffenen Zähler bereits bis 2025 auszuwechseln. «Das ist zwar mit einigem Aufwand verbunden, birgt aber ein enorm grosses Potenzial», ist Schafer überzeugt.

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