Stadtplan Winterthur: Wo Familie Mehlschwalbe wohnt
Wo Fledermäuse hausen und wo sich Alpensegler, Mauersegler oder Mehlschwalben niedergelassen haben, ist neu im neu öffentlichen Stadtplan von Winterthur vermerkt. Laut Stadt soll dies helfen, dass Gebäudebrüter während der Brutzeit bei Fassadenrenovationen nicht gestört werden und so zu schützen.
Quelle: Claus Ableiter, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Kleine Mehlschwalben im Nest. Die Mehlschwalbe klebt ihre Nester in geschützte Ecken von an Fassaden.
Einer der im Plan eingezeichneten Brutplätz ist das Schloss Hegi, hier kann man von April bis Juli beim Mauersegler beobachten. Das ist einer von mindestens 184 Standorten in Winterthur an denen Mauersegler ihre Kleinen aufziehen, Des weiteren sind 78 Brutstandorte von Mehlschwalben vermekt, 50 von Fledermäusen und 18 von Alpenseglern.
Die Tiere wohnen in der Regel in Estrichen, an Dachvorsprüngen, unter Ziegeln, an Fassaden oder in Naturkellern. Weil Häuser aber zunehmend gedämmt werden, werden solche Plätze für Gebäudebrüter immer seltener.
Deshalb trägt man bei der die Stadt Winterthur schon länger die Brutstandorte dieser Gebäudebrüter in einem Plan ein. Gleichzeitig wird der Bau von Kunstnestern und Nistkästen gefördert. Über 100 seien in den letzten Jahren geschaffen worden, heisst es bei der Stadt.
Wo Familie Mauersegler wohnt
Und nun sind alle Standorte in der Stadt Winterthur auf stadtplan.winterthur.ch unter dem „Stadtgrün“ (links in der Navigation unter „Gebäudebrüter“) öffentlich einsehbar - ausser wenn die Hauseigentümer mit einer Publikation nicht einverstanden sind. Überdies haben die Hauseigentümer haben eine Plakette von der Stadt erhalten, mit der sie kennzeichnen können, welche (tierischen) Bewohner ihr Gebäude zusätzlich beherbergt.
Der Plan solle auch Eigentümern helfen, heisst es weiter. Zum Schutz der Gebäudebrüter werden bei Baubewilligungen Auflagen gemacht. Werden bei einer Liegenschaft mit Gebäudebrütern Renovationen wie Maler- und Verputzarbeiten oder Risssanierungen während der Brutzeit durchgeführt, stört damit laut Stadt nicht nur die Tiere, sondern die Eigentümer machen sich auch strafbar. Daher empfiehlt die Stadt Winterthur bei geplanten Fassadenrenovationen, den Stadtplan zu konsultieren und frühzeitig mit Stadtgrün Winterthur Kontakt aufzunehmen. (mai/mgt)