Stadtentwässerung Zug: Bald wird gebohrt
Mit dem Projekt «Entwässerung Zug Nord – Vorflutleitung Zugersee» wird unter dem Stadtgebiet ein weit verzweigter Tunnel erstellt, der unverschmutztes Regenwasser in den Zugersee leiten wird (baublatt.ch berichtete). Realisiert wird er im Microtunneling-Verfahren. Mit einem Durchmesser von knapp drei und einer Länge von knapp zwei Kilometer ist es das derzeit grösste Projekt dieser Art. Das grabenlose Verfahren reduziert Belastungen für Verkehr und Anwohner. Ausserdem ist die Bauzeit erheblich kürzer als bei einem herkömmlichen Tunnelbau.
52 Löcher bohren
Nun hat eine entscheidende Phase begonnen: die Erstellung der verschiedenen Schächte. Wie es in einer Mitteilung heisst, wurde der Kreisel an der Aabachstrasse in Richtung kaufmännisches Bildungszentrum verschoben, um Platz für den Bau des Startschachts zu schaffen. Mit einem 76 Tonnen schweren Bohrgerät werden zurzeit 52 Löcher mit einem Durchmesser von 1,2 Metern bis in eine Tiefe von 25 Metern gebohrt. Danach werden sie armiert und mit Beton gefüllt. «So entsteht am Ende ein wasserdichter, 14 mal 14 Meter grosser Schacht», schreibt die Stadt. In seinem Inneren wird in 12 Metern Tiefe eine ebenso dichte Betonplatte gebaut, auf der später die Tunnelbohrmaschine Platz findet. In Kürze erfolgt auch der Bau der Zielschächte in der Schützenmatt und an der Kreuzung Industrie-/Gubelstrasse.
Die eigentlichen Bohrarbeiten beginnen dann Ende Juni/Anfang Juli 2017, wenn die Bohrmaschine angeliefert wird. Während des Vortriebs löst der Bohrkopf das Material im Boden. Es wird verflüssigt und zum Startschacht zurückgepumpt. Währenddessen wird hinter dem Bohrkopf ein Rohrstrang in Richtung Zielschacht vorgepresst, sodass die Leitung sofort benutzt werden kann, sobald der Zielschacht erreicht ist. (mt/mgt)