Stadtentwässerung: Stadt Zug plant höhere Abwassergebühren
Die Stadt Zug will die Abwassergebühren erhöhen, da diese seit 2008 unverändert sind und den Finanzbedarf nicht mehr decken. Damit die Haushalte nicht mit einem sprunghaften Gebührenanstieg belastet werden, zieht der Stadtrat eine stufenweise Anpassung vor.
Quelle: zvg, Stadt Zug
Durchstich beim Bau der Vorflutleitung Zug Nord im Microtunnelingverfahren im Jahr 2017.
Der Stadtrat beantragt dem Stadtparlament die Einlage von 15 Millionen Franken aus dem freien Eigenkapital in die Spezialfinanzierung «Stadtentwässerung», welche zum Ziel hat, die jährlichen Überschüsse oder Defizite der Stadtentwässerung auszugleichen. Damit sei in den kommenden Jahren für eine ausgeglichene Rechnung gesorgt, ohne dass notwendige Investitionen zurückgebunden werden müssten, teilte die Stadt am Montag mit.
Gleichzeitig will der Stadtrat im laufenden Jahr dem Parlament ein überarbeitetes Abwasserreglement mit einem verursachergerechten Tarifmodell vorlegen. So soll bis 2030 eine stufenweise Anpassung eingeführt werden. Der Beschluss des Stadtparlaments unterliegt der obligatorischen Urnenabstimmung.
Hohe Investitionen wegen Gewässerschutzgesetz
Hohe Investitionen erforderten in den vergangenen Jahren aufgrund des Gewässerschutzgesetzes die Umstellung des öffentlichen Kanalnetzes vom Misch- auf das Trennsystem, wie es in der Mitteilung heisst. Damit werde Regenwasser nicht länger vermischt mit dem Schmutzabwasser der Kläranlage zugeführt, sondern getrennt gesammelt und in den See geleitet.
Ebenfalls höhere Kosten entstanden in der Abwasserreinigungsanlage ARA Schönau, an der die Stadt Zug als Verbandsgemeinde beteiligt ist. Einerseits verursachten Sanierungen und Erneuerungen der grösstenteils aus den 1970er-Jahren stammenden Anlage entsprechende Kosten, andererseits waren Neuinvestitionen aufgrund veränderter Auflagen aus dem Gewässerschutzgesetz notwendig. (sda/pb)