Stadt Zürich mit erstem Open-Government-Data-Portal der Schweiz
Zürich stellt als erste Schweizer Stadt der Öffentlichkeit kostenlos ein Datenportal zur freien Nutzung zur Verfügung. Freigeschaltet wird das Open-Government-Data-Portal im Rahmen der zweiten schweizerischen Opendata-Konferenz «opendata.ch 2012» am 28. Juni.
Ziel des Projektes sind der offene Zugang zu Behördendaten und deren freie Verwendung. Der Stadtrat hofft, dass auf der Basis dieser Daten innovative Informationsdienstleistungen entwickelt werden. Zunächst werden in einem ersten Schritt Daten aus den Bereichen Soziodemografie und Bauen freigegeben. Dazu gehören beispielsweise Gebäude- und Wohnungsstatistik, Geoinformationen wie die Basiskarte Stadtplan, ein Auszug aus der Point-of-Interest-Datenbank und das Stassennamenverzeichnis. Ausserdem werden die Resultate aller Abstimmungen seit 1933 auf kommunaler, kantonaler und eidgenössischer Ebene zugänglich gemacht. Das Open-Government-Data-Portal (OGD-Portal) wird künftig von Statistik Stadt Zürich betreut und weiter ausgebaut.
Zürich soll Top-ICT-Standort werden
Entwickelt wurde das Portal im Rahmen des Projektes «eZürich», das vom Stadtrat zu einem Legislaturschwerpunkt erklärt wurde. Damit sei ein starker Impuls gesetzt worden, um Zürich zu einem europäischen Top-Standort der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) zu machen, sagt Stadtrat Martin Vollenwyder (FDP). Es sei gelungen, innerhalb der ICT-Branche den Schulterschluss zu stärken und den Anliegen des ICT-Standortes Zürich bei einer breiten Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen. Laut Vollenwyder wurden seit Herbst 2010 in Kooperation mit Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zahlreiche Projekte angestossen.
Persönliche Dokumente in «digitalem Safe» speichern
In der Realisierungsphase befinde sich das Kooperationsprojekt «Data Purse» - ein «hochsicherer Dienst» für die Speicherung und Verwaltung von persönlichen und schützenswerten Daten und Dokumenten. In dem «digitalen Safe» können beispielsweise Lohnausweise oder der Pass sicher hinterlegt werden, sagte eine Sprecherin der Stadt Nutzer haben so die Möglichkeit, ihre Daten mit Bank, Steueramt, Polizei oder Versicherung über ein einziges Konto elektronisch auszutauschen. Entstanden ist das Projekt in Zusammenarbeit mit ICT-Unternehmen und der Universität Zürich. Es wurde vom Bund mit einem Beitrag unterstützt.
Informatikunterricht für Schulklassen
Verschiedene Aktivitäten laufen in der Nachwuchsförderung. So wird in zwei Stadtzürcher Schulklassen die Projektwoche «Informatik ist spannend» durchgeführt. Die Kurse, die von der Stadt Zürich in Kooperation mit der ETH entwickelt wurden, sollen in einem zweiten Schritt im ganzen Kanton angeboten werden. Zum neuen Angebot gehört zudem der Kurs «Hack an App in one Week». Auch von den verwaltungsinternen eGovernment-Projekten sind einige bereits realisiert. So werden in den städtischen Altersheimen betreute Internetcorner angeboten, temporäre Verkehrsvorschriften sind online einsehbar und eine kostenlose App der Stadtpolizei erleichtert die Alarmierung im Notfall.
Weitere 29 Projekte befinden sich in der Umsetzungsphase, die nicht direkt im Rahmen von «eZürich» entwickelt wurden, aber das gleiche Ziel verfolgen. So führen die Elektrizitätswerke der Stadt Zürich (ewz) zurzeit eine Studie durch, um den möglichen Einsatz der Smart-Meter-Technologie zur Senkung des Energieverbrauchs zu testen. (mgt/aes)