Stadt Bern zufrieden mit der Suchtpolitik
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Keine grossen Probleme: Die Drogen- und Alkoholszene sei in Bern auf «stadtverträglichem» Niveau. Eine Frau setzt sich einen Schuss Heroin (Symbolbild).
Die Stadt Bern verfüge über eine gut funktionierende Suchtpolitik, teilen Gemeinderätin Franziska Teuscher (Grüne) und Regula Müller, Leiterin der Koordinatiosstelle Sucht, mit. Im Leitbild Suchtpolitik 2014-2018 halte die Regierung deshalb an den praxistauglichen Grundsätzen der städtischen Suchtpolitik für die kommenden fünf Jahre fest.
Oberstes Ziel ist es, dass die Einwohner der Stadt Bern mit Suchtmitteln verantwortungsbewusst umgehen können. Es gelte, einzelnen Bereichen in den nächsten fünf Jahren zusätzliches Gewicht zu verleihen, allfällige Lücken zu schliessen, die Rahmenbedingungen anzupassen oder wo nötig zu verbessern. So soll der Gesundheitsschutz beim Alkoholkonsum und -verkauf gestärkt werden. Auch will der Gemeinderat in Zusammenarbeit mit anderen Städten ein Pilotprojekt im Bereich Cannabisregulierung durchführen.
Engpässe bei Wohnangeboten
Die Situation im Suchtbereich in der Stadt Bern könne seit einigen Jahren als auf tiefem Niveau stabil bezeichnet werden, urteilten Teuscher und Müller. Die Drogen- und Alkoholszene habe sich auf einem Stand eingependelt, der für eine Stadt wie Bern als stadtverträglich gelte. Die meisten Suchthilfeeinrichtungen waren im vergangenen Jahr gut bis sehr gut ausgelastet, trotzdem konnte in den meisten Fällen die Nachfrage nach Hilfeleistungen abgedeckt werden.
Die grosse Herausforderung bestehe darin, diese einigermassen stabile Situation beizubehalten und trotz Spardruck die Angebote der Suchthilfe bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. So scheinen sich die bereits seit einiger Zeit bestehenden Engpässe bei den Wohnangeboten zu verschärfen. Hier will man niederschwellige Angebote ausbauen und zusätzliche Plätze im begleiteten Wohnen zur Verfügung zu stellen.
Problem Alkoholkonsum: Stadt sucht Zusammenarbeit
Als weiterhin kritisch wird die Problematik des übermässigen Alkoholkonsums am Wochenende bezeichnet. Hier sollen die Anstrengungen im Bereich Schadenminderung und Prävention beibehalten oder – wie bereits im Rahmen des «Konzepts Nachtleben» vorgesehen – verstärkt werden. (mgt/aes)