Stadt Bern: Eine Million für Planung rund um den Bahnhof
Der Bahnhof Bern wird bis 2025 im grossen Stil um- und ausgebaut. Die Stadt soll deshalb ein langfristiges räumliches Zielbild für das Bahnhofsgebiet entwickeln. Dafür hat der Stadtrat den entsprechenden Planungskredit um 930'000 Franken auf 1,08 Millionen Franken aufgestockt.
Mit weitreichenden Um- und Ausbauten erfährt der Bahnhof Bern in den nächsten Jahren grosse Veränderungen. Es soll ein gestalterisch hochwertiger Ankunfts- und Empfangsort entstehen, der auch in Zukunft als zentrale Mobilitätsdrehscheibe und Auftakt zu den angrenzenden Quartieren – insbesondere zur Altstadt – funktioniert.
Mit dem aufgestockten Planungskredit von 1,08 Millionen Franken will die Stadt sicherstellen, dass die verschiedenen Raumbedürfnisse, städtebaulichen und verkehrstechnischen Anliegen für den Raum rund um den Bahnhof aufeinander abgestimmt werden. Dies auch über den Zeitraum der bis 2025 laufenden Arbeiten am Projekt "Zukunft Bahnhof Bern" (ZBB) hinaus.
Breite öffentliche Debatte durch Salami-Taktik verhindert?
Die Begeisterung über die Vorlage hielt sich im Stadtrat in Grenzen. Die grossräumige Planung mit Zeithorizont 2035 hätte vor den konkreten Umbauarbeiten an die Hand genommen werden sollen, hiess es etwa. Ausserdem stelle man den Planern einen Blankocheck aus, denn mitreden könnten Stadtrat und Öffentlichkeit künftig nicht mehr.
Luzius Theiler (Grün alternative Partei) wies zudem darauf hin, dass in Tranchen schon mehr als 20 Millionen Franken für Planungsvorlagen in Zusammenhang mit "Zukunft Bahnhof Bern" ausgegeben worden seien. Aufgrund dieser Salami-Taktik sei nie ein breiter öffentlicher Diskurs über das Grossprojekt im Herzen von Bern geführt worden.
Bei SBB anklopfen
Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) wies den Vorwurf zurück, die Vorlage komme zu spät. Beim Grossraum Bahnhof handle sich um eine rollende Planung, bei der unterschiedliche Pläne und Interessen unter einen Hut gebracht werden müssten. "Wir befinden uns nicht auf einer grünen Wiese, sondern mitten in der Stadt." Der Kredit wurde letztlich klar angenommen – mit 40 zu 7 Stimmen bei 15 Enthaltungen.
Der Stadtrat beauftragte den Gemeinderat überdies, sich bei den SBB für eine angemessene Beteiligung an den Kosten für Veloparkplätze einzusetzen. Schliesslich beanspruchten die SBB-Kunden 60 Prozent der Veloabstellplätze im Perimeter. (nsi/sda/mgt)