Sägerei wird versteigert
Die bankrotte Grosssägerei im Bündner Rheintal wird in einer nicht öffentlichen Versteigerung einen neuen Besitzer finden. Die Tiroler Egger-Gruppe hat bei der Konkursverwaltung ein Kaufangebot deponiert und nimmt am Auktionsverfahren teil. Die Firma will die schweizweit grösste Sägerei am bisherigen Standort in Domat/Ems GR betreiben. Geplant sind überdies Investitionen in die Weiterveredelung von Schnittholz sowie in ein Pelletwerk, wie der Holzkonzern aus St. Johann am Freitag mitteilte.
Die 300'000 Kubikmeter Rundholz, die sich Egger mit langfristigen Lieferverträgen sichern will, sollten bis zum Versteigerungstermin am 27. Juni erreicht sein, wie das Unternehmen weiter bekanntgab. Der bislang offerierte Höchstpreis für das Sägewerk liegt bei 17,13 Millionen Franken. Ein Angebot abgegeben hat auch der Wiener Holzindustrielle Gerald Schweighofer. Ob der gebotene Höchstpreis von ihm stammt, wurde von seinem Unternehmen nicht bestätigt, aber auch nicht dementiert. Schweighofer will die Sägerei in Domat/ Ems demontieren und in Osteuropa platzieren.
Wieviele Bieter teilnehmen werden, ist noch nicht bekannt. Angebote nimmt die Konkursverwaltung bis nächsten Montag entgegen. Zur Versteigerung zugelassen werden jedoch nur Bieter, die das eingegangene höchste Angebot von 17,13 Millionen Franken übertreffen, wie bei der Konkursverwaltung zu erfahren war.
Die bisherigen österreichischen Besitzer Mayr-Melnhof liessen die Grosssägerei Mitte Dezember letzten Jahres in den Konkurs gehen. Rund 130 Angestellte verloren ihre Arbeit. Der Grund für die Pleite war, dass das Bündner Parlament zuvor einen Kantonsbeitrag von 6,75 Mio. Fr. an den Bau eines Pelletwerks für die teilweise Neuausrichtung des Betriebs verworfen hatte. Der Beitrag war Teil eines Rettungspakets, mit dem das Sägewerk wieder auf Kurs hätte gebracht werden sollen. (sda/ms)