Revitalisierte Bäche bringen Gemeinden Vorteile
Die Revitalisierung von stark verbauten Gewässern bringe nicht nur für die Natur und den Erhalt der Biodiversität Vorteile, sondern auch für die lokale Bevölkerung, teilte die Stiftung Pusch anlässlich einer von ihr organisierten Fachtagung in Solothurn mit.
Bauern gegen Gewässerschutzgesetz
Das neue Gewässerschutzgesetz verpflichtet die Kantone, in den nächsten 80 Jahren rund 4000 Kilometer Gewässer zu revitalisieren. Auf diese Weise sollen der Lebensraum am Wasser aufgewertet und die natürliche Funktion der Gewässer aufrechterhalten oder wiederhergestellt werden. Obwohl die Grundeigentümer für ihren Landverlust entschädigt würden und Ökoausgleichszahlungen erhielten, opponierten Bauernverbände gegen die neue Verordnung, hält die Nonprofit-Organisation fest. Einzelne Kantone hätten Standesinitiativen eingereicht, um die Umsetzung des Gewässerschutzgesetzes zu verzögern oder sogar zu verhindern.
Weniger Biodiversität = weniger Ertrag
Pusch hat nach eigenen Angaben Verständnis dafür, dass sich die Landwirtschaft gegen den Verlust von Kulturland und wertvollen Fruchtfolgeflächen einsetzt. Allerdings könne nicht nur der Verlust an Land, sondern auch der Verlust an Biodiversität den landwirtschaftlichen Ertrag schmälern. Die insgesamt rund 2000 Hektaren Kulturland, die innerhalb von 80 Jahren an die schweizerischen Gewässer zurückgegeben werden sollten, könnten viel zur Stabilisierung des Ökosystems und zur Erhaltung der Biodiversität leisten. Pusch erachtet deshalb diesen Landverlust als «verkraftbar». Dabei müsse auch bedacht werden, dass jedes Jahr fast 4000 Hektaren Kulturland dem Siedlungsbau zu Opfer fielen. (sda/aes)