Politforum Thun: Heilmittel für kränkelnde Infrastrukturen?
Ihre Bedeutung für die Standortattraktivität und Lebensqualität ist unbestritten. Dennoch – oder gerade deshalb – bereiten kommunale Infrastrukturen häufig Kummer. Ob Neuinvestition oder Sanierung, Gemeinden bewegen sich zwischen Spar- und Leistungsdruck. Ein Spannungsfeld, das in Thun viel zu reden gab.
Wer gemütlich in den Tag hineinlebt, landet in den Schlagzeilen. Aber vermutlich nicht so, wie man es gerne hätte», sagte Peter Seiler, Partner und CEO bei der Res Publica Consulting AG, am Politforum in Thun. Er sprach damit die Gemeinden und ihre Infrastrukturpolitik an und betonte die Notwendigkeit einer langfristigen Planung. Die dramatischen Bilder des Brückeneinsturzes in Genua haben das Thema auch in der Schweiz einmal mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.
Für die Gemeinden ist die Problematik aber weiterhin dieselbe: Es gilt das Spannungsfeld zwischen dem omnipräsenten Spardruck und den hohen Erwartungen der Einwohner an die Lebensqualität in ihrer Gemeinde zu beherrschen. Und diese Aufgabe wird durch äussere Einflüsse wie die demografische Entwicklung, den Klimawandel oder die Verdichtungsbestrebungen nicht gerade einfacher (siehe «Nachgefragt», Seite 18). Das Politforum stand dieses Jahr ganz im Zeichen dieser ständigen Herausforderungen rund um kommunale Infrastrukturen.