Pilotgemeinden lancieren die Sammlung von Getränkekartons
Vor rund einem Jahr hat sich der Schweizer Detailhandel gegen die Einführung einer Sammlung für Getränkekartons ausgesprochen. Auch die Fachorganisation Kommunale Infrastruktur des Schweizerischen Städteverbandes steht ihr skeptisch gegenüber. Die Hauptgründe: Kosten und Finanzierung seien noch unklar. Zudem führe die stoffliche im Vergleich zur energetischen Verwertung nur zu einer relativ geringen Verbesserung der Ökobilanz.
Doch der Verein Getränkekarton-Recyling Schweiz lässt nicht locker. Motiviert durch eine Umfrage, die zeigt, dass die Bevölkerung eine solche Sammlung mehrheitlich begrüssen würde, hat er einen zweijährigen Pilotversuch lanciert: Grosshöchstetten und Weisslingen nehmen als Pioniergemeinden Getränkekartons in ihren Entsorgungshöfen entgegen. Von dort gelangen sie in die Thurpapier Model AG, die die Zellstofffasern wiederum zu Karton verarbeitet. Das übrig bleibende Kunststoff-Alu-Gemisch (Reject) ersetzt in Zementfabriken Kohle und Bauxit. Der Pilotversuch dient dazu, neue Erkenntnisse zur Recycling-Praxis und zur Kostenstruktur zu gewinnen und darauf aufbauend die nächsten Schritte zu planen. (mgt/aes)
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