Nachhaltiges Bauen: Wenn die Ziele sich widersprechen
Zielkonflikte sind beim nachhaltigen Bauen unvermeidbar. Oft sind die Ansprüche an Ökologie, Städtewachstum, Baukultur und Wirtschaftlichkeit schwer miteinander vereinbar. Am ersten Schweizer Bauforum in Luzern wurden Lösungsansätze diskutiert. Viel kann die Schweiz von Singapur lernen.
Wer sich für nachhaltiges Bauen entscheidet, muss sich von Anfang an mit unterschiedlichen Interessen und Vorgaben auseinandersetzen. Will man den zahlreichen Aspekten der Nachhaltigkeit gerecht werden, sieht man sich unweigerlich einigen Zielkonflikten gegenüber. Häufig sind die Qualitätsansprüche an Ökologie, Architektur, Wirtschaftlichkeit oder Verdichtung wenig miteinander vereinbar. Mit diesen Konflikten beschäftigten sich am ersten Schweizer Bauforum in Luzern 150 Investoren, Planer, Betreiber und Nutzer. Veranstaltet wurde der Anlass vom Institut für Gebäudetechnik und Energie (IGE) und vom Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) der Hochschule Luzern in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS).
Wie Konflikte zwischen Stadtwachstum und Umwelt gelöst werden können, zeigt das Beispiel von Singapur. Im asiatischen Stadtstaat setzen sich rund 30 Forschende der ETH mit Fragen der nachhaltigen Stadtentwicklung auseinander – Tür an Tür mit mehr als 1000 Wissenschaftlern von anderen renommierten Hochschulen wie dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der University Cambridge. Finanziert wird der internationale Campus von der nationalen Forschungsstiftung, die direkt dem Regierungschef Lee Hsien Loong untersteht. Singapur weise eine «unheimliche Dichte» auf, sagt Sacha Menz, Architekturprofessor an der ETH Zürich.