Metropolitankonferenz Zürich beschliesst Massnahmen zum Bevölkerungswachstum
Sei es auf dem Arbeitsmarkt, bei der Wohnungssuche oder bei alltäglichen Begegnungen auf der Strasse – die Auswirkungen der Zuwanderung sind in unterschiedlichsten Bereichen sicht- und spürbar. Ein wesentliches Merkmal des Bevölkerungswachstums ist die Tatsache, dass es nicht Halt macht vor Gemeinde- oder Kantonsgrenzen. Betroffen sind vielmehr Wirtschafts- und Lebensräume, die sich über verschiedene Gemeinde- und Kantonsgebiete erstrecken. Das gilt insbesondere für den Metropolitanraum Zürich, der von der Zuwanderung stark betroffen ist.
Zuwanderung ändert ihr Gesicht
Die Metropolitankonferenz Zürich hat unter Federführung der Staatskanzlei des Kantons Zürich die Auswirkungen der Zuwanderung auf den Metropolitanraum Zürich untersucht und Spannendes gefunden. So wurde etwa deutlich, dass der Metropolitanraum Zürich in wirtschaftlicher Hinsicht von der Zuwanderung wesentlich profitiert. Denn die Zuwanderung ändert ihr Gesicht: Immer mehr hochqualifizierte, jüngere Arbeitskräfte prägen die Immigration und stärken das Innovationspotenzial des gesamten Raumes. Die Tatsache, dass hauptsächlich relativ junge Menschen in den Metropolitanraum Zürich einwandern, bremst zudem die demografische Alterung. Die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Zuwanderung sind indes zahlreich.
Trotz Zuwanderung droht weiterhin ein Mangel an hochqualifizierten Fachkräften, der zu einer Abhängigkeit von ausländischen Arbeitsmärkten führt. Auch Verlustängste der ansässigen Bevölkerung gilt es zu berücksichtigen, ebenso den Druck auf die öffentliche Infrastruktur, insbesondere auf das Verkehrsnetz. Die Konkurrenz zwischen Nutzungsansprüchen an den Raum für Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Infrastruktur und Landschaftspflege nimmt zu. Die Bevölkerung wächst vor allem in den urbanen Zentren und deren Umland. Gerade hier sind Baulandreserven jedoch knapp.
Konkrete Handlungsempfehlungen
Um diesen und anderen Herausforderungen zu begegnen, hat die Metropolitankonferenz 53 konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet. Sie sind im Fachbericht «Immigration und Bevölkerungswachstum im Metropolitanraum Zürich» aufgelistet und reichen von der Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie über die Erhöhung der Qualifikationen der ansässigen Ausländerinnen und Ausländer bis zur Bereitstellung von Flächen für Industrie und Gewerbe. Der Fachbericht wurde von einem neunköpfigen Fach- und Autorenteam mit Vertretungen mehrerer Städte und Kantone erstellt. Viele der Ideen und Handlungsempfehlungen lassen sich auf Gemeindeebene umsetzen, andere durch die Kantone oder durch Kooperation in der Metropolitankonferenz Zürich. Die Metropolitankonferenz setzt sich insbesondere dafür ein, für jene Massnahmen konkrete Projekte zu entwickeln, die auf Ebene des Metropolitanraums wirken. Zudem ermuntert sie die Gemeinden und Kantone, Massnahmen, die auf kommunaler bzw. kantonaler Ebene greifen, in ihrer Arbeit für die Bereiche Wirtschaft/Arbeitsmarkt, Gesellschaft/Integration und Raum/Siedlung zu berücksichtigen und selber weiter zu bewirtschaften. (mgt/aes)
Fachbericht «Immigration und Bevölkerungswachstum im Metropolitanraum Zürich»