Luzern: Stadtrat will Parkhäuser nicht zu günstigem Wohnraum umfunktionieren
Wohnungen anstelle von Autos in Luzern: Die Parkhäuser Altstadt und Kesselturm sollten in gemeinnützigen Wohnraum umfunktioniert werden. Dies forderte ein SP-Postulat vom Luzerner Stadtrat. Der Stadtrat sagte allerdings Nein: Die beiden Parkhäuser seien eine wichtige Komponente im Gesamtsystem der Autoparkierung.
Vor allem im Bereich der Innenstadt sind Parkhäuser laut dem
Stadtrat von grosser Bedeutung, weil Oberflächenparkplätze aufgehoben
oder in Parkierungsanlagen verlagert werden sollen. Dies schreibt er in
seiner heute Dienstag veröffentlichten Stellungnahme zum SP-Postulat.
Denn so könne der Strassenraum attraktiver und als Lebensraum gestaltet
werden. - Angestossen hatten das Thema adie SP-Stadtparlamentarier Mario
Stübi und Regula Müller. Der Stadtrat solle prüfen, wie das Parkhaus
Altstadt bis 2037 baulich in gemeinnützigen Wohnraum überführt werden
könne um der Verknappung des Wohnungsangebots entgegenzuwirken. Auch mit
der Parkhaus Kesselturm AG solle er Verhandlungen führen.
Der
Stadtrat aber wies in seiner Stellungnahme nicht nur auf die seiner
Ansicht nach grossen Bedeutung der Parkhäuser hin. Er betonte auch, dass
mit den bereits dafür vorgesehenen städtischen Arealen sowie den
"weitergehenden wohnpolitischen Massnahmen" die Umsetzung der Initiative
"Für zahlbaren Wohnraum" gewährleistet werden. Er lehnte das Postulat
ab.
Keine weiteren Massnahmen gegen Zweitwohnungen
Um
Massnahmen gegen Wohnraumknappheit geht es auch in der Interpellation
der grünen Stadtparlamentarier Elias Steiner und Marco Müller, die der
Stadtrat ebenfalls heute beantwortete. Sie nannten der hohe
Wohnflächenbedarf in der Schweiz als einen Grund für die
Wohnraumknappheit. Den von den Interpellanten angedachten
Wohnungswechsel, um eine flächeneffizientere Belegung der Wohnung zu
erreichen, bezeichnete der Stadtrat als eine erhebliche rechtliche und
praktische Herausforderung. Grundsätzlich sehe er alle Bauträgerschaften
in der Verantwortung, entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Die
Initiative einer Wohntauschbörse, um den Umzug aus Gross- in
Kleinwohnungen zu begünstigen, seitens privater Bauträgerschaften würde
er begrüssen.
Bei der Frage, welche Massnahmen ergriffen
werden könnten, um Zweitwohnungen dem Markt verfügbar zu machen,
verweist die Stadtregierung auf die Umsetzung der Airbnb-Initiative,
welche das Stimmvolk im März angenommen hatte. Aus jetzigen Zeitpunkt
seien weitergehende Massnahmen zur Beschränkung von Zweitwohnungen auf
Stadtgebiet nicht angezeigt, hielt der Stadtrat fest. (sda/mai)