Linkes Seeufer von Luzern: Abschluss der Testplanung
Vielfältige Nutzungen, Ufer- und Gewässerlebensräume sowie die Anbindung an das Tribschenquartier fördern: Das sind einige der Empfehlungen, die sich aus der Testplanung für Luzerns linkes Seeufer ergeben haben.
Quelle: artistico, Pixabay-Lizenz
Luzern aus der Vogelperspektive. Hier ist das linke Seeufer rechts.
Luzerns linkes Seeufer entwickelt sich seit einigen Jahren und verändert sich, zum Beispiel mit dem Quartier Rösslimatt beim Gleisfeld des Bahnhofs. Um die entsprechenden am linken Seeufers auszuloten zu können, hat die Stadt eine Testplanung durchgeführt. Im Fokus stand der der öffentliche Raum entlang des Ufers und dessen Anbindung an das Tribschenquartier.
Nun liegen die Resultate und die fachlichen Empfehlungen des Beurteilungsgremium vor: So zeigt die Testplanung, dass das linke Seeufer sowohl räumlich als auch von den Nutzungen her eine grosse Vielfalt aufweist. Damit diese Qualitäten gewährt bleiben und gefördert werden können, wurden fünf zentrale Grundsätze definiert. Sie sollen die Basis für weitere Planungsarbeiten liefern:
- Beibehaltung und Stärkung der Nutzungen: Der Mix von Industrie- und Hafenatmosphäre bis naturnah gestalteten Uferlandschaften soll gestärkt werden: Für das Gebiet zwischen dem Ufer des Inseli und dem Werftplatz ist eine eine urbane Gestaltung und hohe Nutzungsintensität vorgesehen. Ab dem Werftplatz will man den Fokus vor allem auf Naherholung, Gewässerschutz und Biodiversität legen. Und zwischen Motorboot- und Segelboothafen sollen neue Ufer- und Gewässerlebensräume enstehen.
- Den Werftplatz zu einem urbanen Begegnungsort umgestalten: Gemäss der Testplanung kommt einem neu angeordneten Werftplatz beim technischen Sporn eine zentrale Rolle zu. Deshalb soll dort ein Begegnungsort entstehen. Der Platz fungiert einerseits als Scharnier zwischen der städtischen und der naturnahen Ufergestaltung, andererseits lässt er sich über viele Wege erreichen - zum Beispiel über den geplanten Rösslimatthain.
- Alpenquai als grüne Fuss- und Veloachse aufwerten: Auf dem Alpenquai soll eine Verbindungsachse für den Fuss- und den langsamen Veloverkehr entstehen. Damit der Baumbestand den notwendigen Platz erhält und neue Freiräume geschaffen werden können, ist eine starke Reduktion der öffentlichen Parkfelder notwendig. Dadurch kann der Durchgangs- und Suchverkehr vor allem an schönen Wochenenden reduziert werden.
- Stadtklima optimieren: Strassenräume sollen im Tribschenquartier mit Bäumen beschattet und Flächen gezielt entsiegelt sowie mit einem System für das Wassermanagement ergänzt werden. Dies, um die Aufenthalstqulität zu erhöhen und weil sich das Stadtklima zunehmend verändert.
- Die Werkhofstrasse als zentrale Erschliessungsachse erhalten: Bei der Erschliessung des Tribschenquartiers und des Seeufers für den Autoverkehr spielt die Werkhofstrasse eine zentrale Rolle. Eine Busverbindung durch das Quartier dränge sich für den untersuchten Zeithorizont bis 2035 vorerst nicht auf.
Wie die Stadt mitteilt, müssen allerdings noch weitere Fragen
geklärt werden. Zum Beispiel ob die Gleisanlagen für den Seeverlad der SBB und
die Anlieferung der Seekag Seeverlad und Kieshandels AG längerfristig erhalten
bleiben sollen.
Überdies sollen bei der Erarbeitung des Konzepts auch die breite Öffentlichkeit mit einbezogen werden, die betroffene Quartiere, Anspruchsgruppen und das ansässige Gewerbe. Hierzu sind zwei Veranstaltungen im Oktober und November vorgesehen. Bis kommenden Frühling soll das Entwicklungskonzept abgeschlossen sein. Es soll als Grundlage für die Teilprojekte dienen, zum Beispiel den Projektwettbewerb Inseli. (mai/mgt)