Leitfaden für Gemeinden: Wohnen in den Bergen soll attraktiver werden
Was braucht es, damit das Wohnen im Berggebiet attraktiv ist? Das Bundesamt für Wohnungswesen und die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete haben dazu eine Publikation mit Denkanstössen und Beispielen aus der Praxis herausgegeben.
Quelle: Daniel Reust - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
In Ernen wurde mit einer Genossenschaft günstiger Wohnraum für junge Einheimische geschaffen. - Sie ist eines von zwölf Beispielen, die in der Publikation vorgestellt werden.
„Mietwohnungen sind in Berggebieten vielfach Mangelware oder entsprechen nicht den heutigen Ansprüchen. Das erschwert es zahlreichen Bevölkerungsggruppen sich niederzulassen, insbesondere Familien, Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, heisst es im 36 Seiten starken Leitfaden für Gemeinden unter dem Titel „Attraktives Wohnen in Berggebieten“, den die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete und das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) herausgegeben haben. Die Publikation bietet Denkanstösse, zeigt auf den Spielraum auf, den Gemeinden respektive öffentliche Hand haben und verweist auf Massnahmen und Instrumente zur Förderung von Wohnraum. Die kurzen informativen Texte werden mit zahlreichen weiterführenden Links ergänzt.
Bezahlbare Wohnungen für Junge und
mehr Aufenthaltsqualität im
Dorf für Ältere
Den Grossteil der informativen Broschüre machen Beispiele von Berggemeinden aus, die erfolgreich für mehr Wohnraum sorgen konnten, der aktuellen Bedürfnissen entspricht. So baute zum Beispiel in Ernen (VS) eine Genossenschaft bezahlbare Wohnungen für junge Einheimische und in Samedan GR bietet ebenfalls eine Genossenschaft – „Wohnen bis 25“ – jungen Berufsleuten, die soeben ihre Lehre abgeschlossen haben, günstigen Wohnraum. Und in Wilderswil BE zog neues Leben im stillgelegten, rund hundertjährigen Hotel Belmont neues ein, indem es zum Wohnhaus umfunktioniert wurde – für Menschen die gemeinschaftliches Wohnen schätzen. Einem etwas anderen Ansatz folgte die Gemeinde Castel San Pietro im Tessiner Muggiotal: Mit Handläufen an öffentlichen Treppen, Bänken oder Treffpunkten wurde vor allem für ältere Menschen die Lebensqualität verbessert wurde. (mai)
Weitere Infos unter http://www.bwo.admin.ch/ info@bwo.admin.ch