Kompromiss wird umgesetzt
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Dies sei gelungen, weil beide Seiten «die Schützengräben verlassen haben», schreiben die Kraftwerke Oberhasli (KWO) und der Bernisch Kantonale Fischerei-Verband (BKFV).
Im Kern geht es um die Sanierung von Gewässern, wie sie das Gesetz bis Ende 2012 eigentlich vorschreibt. Doch weil es eben gilt, stark widerstrebende Interessen unter einen Hut zu bringen, sind die Sanierungen in der Schweiz an mehr als einem Ort im Verzug.
KWO und Fischer sprechen in ihrer Mitteilung gar von einem schweizweit ersten und wegweisenden Massnahmenpaket einer grossen Wasserkraftwerksanlage.
Mehr Wasser in den Bächen
Im vorliegenden Fall geht es insbesondere darum, dass die KWO mehr Wasser in den Gewässern zurücklässt und damit weniger Energie produzieren kann.
Ein solcher Verlust könne ein Wasserkraftwerk eigentlich nicht freuen, sagte KWO-Chef Gianni Biasiutti am Montag laut Redetext. Doch ein wesentlicher Aspekt der Wasserkraft sei auch ihre ökologische Qualität. Mit einem guten Kompromiss könne so das Ansehen der Wasserkraft gesteigert werden.
Jeder Liter zusätzliches Restwasser schmälere die Stromproduktion in einem genau bestimmbaren Mass. Wie weit dieses Wasser die Ökologie verbessere, lasse sich nicht derart genau voraussagen, erklärte BKFV-Präsident Markus Meyer. Es könne aber durchaus Sinn machen, der Qualität die gleiche Bedeutung zuzugestehen wie der Quantität.
Zwei Prozent weniger
Die KWO beschränken ihre Produktion um rund 30 GwH, also zwei Prozent der Jahresproduktion ohne Pumpspeicherung. Dies liege allerdings noch immer unter dem, was möglich und verlangbar gewesen wäre, betonte Meyer. Unter dem Kriterium der Vernunft sei der vereinbarte Wert «aber möglicherweise genau richtig».
Die Gewässersanierung umfasst elf Restwasserdotierungen, eine Geschiebedotierung, einen Fischlift und den Verzicht auf die Nutzung eines Bachs.
Die Kraftwerke Oberhasli sind eine Tochter des Berner Energiekonzerns BKW. Die KWO nutzen die Wasserkräfte an der Aare von ihrem Ursprung im Grimselgebiet bis Innertkirchen sowie die Zuflüsse bis zum Gadmerwasser. (sda/mrm)