Klimakarte Kanton Aargau: Online-Planungshilfe für den Klimawandel
Der Sommer kommt irgendwann. Und mit ihm hohe Temperaturen. Dabei wird der Klimawandel zur Herausforderung für die Siedlungsentwicklung. Mit einer online nutzbaren Klimakarte will der Kanton Aargau nun seinen Gemeinden und Städten eine entsprechende Grundlage liefern. – Gemäss Hochrechnungen am Beispiel der Stadt Aarau dürfte sich die Anzahl Hitzetage mit über 30 Grad Celsius bis 2060 etwa verdreifachen.
Quelle: Screenshot
Ausschnitt aus der Klimakarte von Aarau: Die rote Farbe um den Bahnhof zeigt, dass er bei hohen Temperaturen einen relativ starjeb Wärmeinsel-Effekt hat.
So weist das Online-Tool unter anderem auf Hitzehotspots im Siedlungsgebiet hin oder auf Grün- und Freiräume, die für die Kaltluftproduktion wichtig sind. Damit soll es Gemeinden unterstützen, sich mit einer klugen Planung für steigende Temperaturen fit zu machen und gleichzeitig den Siedlungsraum zu verdichten. - In die Entwicklung sind neben Aarau drei weitere Gemeinden mit eingebunden gewesen: Baden, Buchs und Windisch.
Das Klima, der Tag und die Nacht
Bei der Klimakarte handelt es sich eigentlich um drei Karten, sind auf dem kantonalen Geodatenportal AGIS aufgeschaltet:
- Die Klimaanalysekarte...
…zeigt nächtliche Überwärmung im Siedlungsgebiet (Wärmeinseleffekt) und nächtliches Kaltluftprozessgeschehen auf,
…identifiziert von Gebieten, in denen der Wärmeinseleffekt stark ausgeprägt ist
…und erkennt von Grün- und Freiflächen, die besonders viel zur Kaltluftlieferung beitragen. - Die Planhinweiskarte Nacht...
…liefert eine Bewertung des nächtlichen Wärmeinseleffekts ("Bioklima")
…zeigt die bioklimatische Bedeutung der Grün-/Freiflächen auf
…und listet Kaltluftleitbahnen und nächtliches Kaltluftprozessgeschehen. - Die Planhinweiskarte Tag...
…verdeutlicht die bioklimatische Belastungssituation tagsüber
…und die „klimatische“ Aufenthaltsqualität von Grün- und Freiflächen.
Zusätzlich werden in einer vierten Anwendung alle Modellierungsgrundlagen der Klimakarten als Einzelergebnisse angeboten.
Hilfsmittel für die Planung
Für die Arbeit mit den Klimakarten stehen online verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung: eine Lesehilfe mit einer Beschreibung der Karteninhalte und Hinweise für die Planung und der Schlussbericht Klimaanalyse mit einem detaillierten Methoden- und Vorgehensbeschrieb. Des Weiteren gehört ein Leitfaden dazu, der erklärt, wie eine hitzeangepasste Siedlungsentwicklung in der Planung und bei Projekten umgesetzt werden kann.
Zudem will das das Departement für Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons mit dem digitalen Angebot allen Aargauer Städten und Gemeinden ihre jeweiligen Klimakarten mit der entsprechenden Lesehilfe zustellen. Auf dem AGIS-Portal ist es aber schon heute möglich, für jede Gemeinde des Kantons die jeweiligen Klimakarten als PDF-Dokument herunterzuladen. (mai/mgt)
Hier geht's zur Klimakarte des Kantons Aargau.