Kitayama: Japans politischer Sonderfall
Das im Südwesten von Japan gelegene Kitayama ist die einzige Gemeinde des Landes, die politisch noch als Dorf organisiert ist. Deshalb hat der Ort auch ein eigenes Lokalparlament. Doch diesem machen die Überalterung und die sinkende Bevölkerungszahl zu schaffen.
Kitayama liegt am gleichnamigen Fluss in der dicht bewaldeten Bergwelt der Kii-Halbinsel, wo sich die berühmten buddhistischen Pilgerwege von Kumano-Kodō befinden. Das Dorf lebt heute vom Anbau der Zitrusfrucht Jabara. Auch die Forstwirtschaft ist hier seit jeher zuhause. Diese nutzte während Jahrhunderten den Kitayama-Fluss als Transportweg für das geschlagene Holz. Aus dieser Flösserei-Tradition sind in den vergangenen Jahren Wildwasserfahrten entstanden, die nun die grosse touristische Attraktion des Ortes sind.
Das kleinste Parlament Japans Kitayama zeichnet sich durch einige Besonderheiten auf. Denn das Dorf, das vollständig umgeben ist von den Präfekturen Nara und Mie, ist Teil der Präfektur Wakayama. Es handelt sich um die einzige Exklave in Japan. Es ist auch die einzige Gemeinde von Wakayama, die politisch noch als Dorf (mura) organisiert ist. Jegliche Fusionsbestrebungen scheiterten bislang.
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