Kanton Luzern will stärker mit Gemeinden zusammenarbeiten
Der technologische Fortschritt, Veränderungen im Nutzungsverhalten der Mitarbeitenden von Kanton und Gemeinden, Ansprüche der breiten Bevölkerung, der Wirtschaft, aber auch Vorleistungen im Rahmen der E-Government-Strategie Luzern stellen ständig neue Anforderungen an eine gut funktionierende Informatik dar. Diesen breiten Bedürfnissen will die neue Informatikstrategie des Kantons Luzern Rechnung tragen.
Schaltzentrum für 6000 Nutzer
Eine moderne und einwandfrei funktionierende Informatik ist die Voraussetzung für eine effiziente Führung und Verwaltung des Kantons Luzern. Fast 100 Personen sind im «Haus der Informatik» (ehemaliges Gemeindehaus Littau) dafür besorgt, dass rund 6000 Nutzerinnen und Nutzer an über 300 Standorten, verteilt im ganzen Kanton, täglich einen einwandfreien Informatikservice erhalten. Ein zentrales Strategieziel verlangt deshalb, die Komplexität der bisherigen Informatikinfrastruktur zu reduzieren und dadurch die Verfügbarkeit zu erhöhen und die Kosten zu senken. Dieses Ziel soll primär über Standardisierungen der Plattformen und Produkte erreicht werden.
Einen Drittel tiefere Informatikkosten
Die Informatikstrategie 2012 ist die konsequente Weiterentwicklung der Grundsätze und der Ziele der Informatikverordnung aus dem Jahre 2008. Durch die gezielte Zentralisierung der Informatikstellen und -funktionen sei es dem Kanton Luzern in den letzten vier Jahren gelungen, die Informatik zu verschlanken, sagt die Dienststelle Informatik. Dadurch sei ein gutes Kosten-Leistungsverhältnis entstanden: Nicht von ungefähr weise der Kanton Luzern Informatikkosten aus, die um fast einen Drittel tiefer liegen als der Durchschnitt aller Kantone.
Ein Hauptziel der Informatikstrategie stellt eine hohe Wirtschaftlichkeit gegenüber den Leistungsbezügern dar. Die ständig steigende Informatikabhängigkeit einerseits und die wachsende technische Komplexität andererseits, erfordern nach Auffassung der Regierung eine hohe Transparenz. Dazu gehört nach Überzeugung des für die Informatik zuständigen Finanzdirektors Marcel Schwerzmann auch die jederzeitige Gewährleistung von Vertraulichkeit, Integrität und Nachvollziehbarkeit der Daten. Die bereits heute hohe Verfügbarkeit und Sicherheit sollen deshalb weiter verbessert werden. Ferner wird dem Bedürfnis der Informatik nach weitgehend standardisierten IT-Arbeitsplätzen (iWorkplace) Rechnung getragen. Geprüft wird in diesem Zusammenhang auch die Auslagerung des Rechenzentrums an Dritte.
E-Government ermöglichen
Einen besonderen Fokus in der Informatikstrategie legt der Regierungsrat auf den Bereich E-Government. Auf der Basis der bereits erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Kanton und Gemeinden nimmt die vom Regierungsrat und dem Verband Luzerner Gemeinden (VLG) beschlossene E-Government-Strategie Luzern eine wichtige Rolle ein. Damit soll das elektronische Leistungsangebot für die Bevölkerung und Wirtschaft ausgebaut, die behördenübergreifenden und verwaltungsinternen Leistungen optimiert werden. Die Bürgerinnen, die Bürger und die Unternehmen sollen auf einfache und unkomplizierte Weise mit der Verwaltung kommunizieren können.
Enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden
Verschiedene gemeinsame und übergeordnete Vorhaben des Kantons und der Luzerner Gemeinden sollen zukünftig zu einer noch engeren Zusammenarbeit im Bereich der Informatik führen. Dazu gehören auch Projekte wie die zentrale Steuerlösung (LuTax) und die bereits harmonisierten Einwohner- und Gebäuderegister (LuReg). Die enge Zusammenarbeit führe auf beiden Seiten zu Synergien und Kosteneinsparungen. Der Kanton Luzern und die Luzerner Gemeinden bilden für dieses Ziel eine gemeinsame Organisation, welche die zukünftige Gestaltung der Informatik kantonsweit koordiniert.
Mehr Zeit für persönliche Anliegen
Die Digitalisierung in der Verwaltung und den Gerichten wird in den nächsten Jahren in erhöhtem Tempo fortschreiten, was laufend neue Herausforderungen an die IT des Kantons stellt. Damit soll aber der Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürger nicht vermindert werden. Im Gegenteil: Durch das hohe Potential zur Standardisierung und Prozessoptimierung soll wieder mehr Zeit für die persönlichen Anliegen der Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden. Finanzdirektor Marcel Schwerzmann ist überzeugt, dass eine hoch entwickelte Informatik ein bedeutender Erfolgsfaktor einer bürgernahen Verwaltung darstellt. Mit den ständig steigenden Informatikbedürfnissen und neuen Möglichkeiten steigt die Bedeutung der Informatiksicherheit. Auch diesem Aspekt widme die neue IT-Strategie den nötigen Stellenwert.
Das Geschäft gelangt anlässlich der Session vom 18./19. Juni 2012 zur Beratung in den Kantonsrat. (mgt/aes)