Kanton Bern will Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen stärken
Im Kanton Bern sollen künftig Kinder und Jugendliche besser mitreden können. Das will die Kantonsregierung. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sie eine Neuausrichtung der bestehenden Förderbeiträge für Kinder und Jugendliche beschlossen.
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Im Kanton Bern sollen Förderbeiträge in der Jugendarbeit künftig gezielter vergeben werden.
Eine Arbeitsgruppe kam im vergangenen Jahr zum Schluss, dass im Kanton Bern zwar eine hervorragende offene Kinder- und Jugendarbeit besteht, sagt Anna Bütikofer vom kantonalen Jugendamt. Gezielt tue der Kanton Bern aber nichts, um das Recht der Kinder auf Partizipation in den Gemeinden zu stärken.
Auf Antrag der Arbeitsgruppe hat die Kantonsregierung deshalb das Reglement für die bestehenden Förderbeiträge revidiert. Diese Beiträge sollen künftig vermehrt auf die Förderung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen im gesellschaftlichen und politischen Leben ausgerichtet werden.
Geld für Unicef-Label
Kantonsbeiträge können die Gemeinden beispielsweise beantragen, wenn sie Informations- und Diskussionsanlässe für Kinder und Jugendliche zu politischen Themen auf ihrem Gebiet durchführen wollen. Möglich sind auch Beiträge, wenn etwa eine Gemeinde das Unicef-Label «Kinderfreundliche Gemeinde» erlangen oder wenn sie eine Strategie für die formale Verankerung der Kinder- und Jugendpartizipation erarbeiten will. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung der Berner Regierung hervor.
Mit der Neuausrichtung der Förderbeiträge spricht der Kanton Bern aber auch Schulen sowie Institutionen und Vereine an, welche mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Auch sie können Beiträge für Projekte beantragen, welche die Partizipation von Kindern und Jugendlichen stärken.
Doch auch Projekte von Kindern oder Jugendlichen selbst unterstützt der Kanton Bern unter Umständen, beispielsweise Filme oder Theaterwochen von Kindern für Kinder zu den Rechten von Kindern.
Grundlage für Beiträge an Jugendparlament
Der Kanton Bern kann pro Jahr bis zu 74 800 Franken für Förderbeiträge zugunsten der Partizipation von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Im Jahr 2014 gingen laut einem Bericht der erwähnten Arbeitsgruppe 19 Gesuche ein, von denen zwölf bewilligt wurden. 36 400 Franken schüttete der Kanton Bern im Jahr 2014 aus.
Kommt es im Kanton Bern zur Bildung eines kantonalen Jugendparlaments, schafft das revidierte Reglement auf Gesuch hin die Grundlage für jährliche Betriebsbeiträge. (sda/aes)