Jetzt kommt der Wald-Knigge
Auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft für den Wald haben 20 schweizerische Organisationen zehn Tipps für einen respektvollen Waldbesuch erarbeitet. Mit einem Augenzwinkern werden die Waldbesuchenden aufgefordert, ein paar einfache Hinweise zu beachten, damit es dem Wald und uns allen gut geht. Die Cartoons zum Wald-Knigge zeichnete Max Spring.
Quelle: John Royle/unsplash
Besonders am Morgen und in der Dämmerung brauchen Waldtiere ihre Ruhe.
Immer mehr Menschen erholen sich im Wald. Dabei treffen ganz unterschiedliche Ansichten und Motivationen aufeinander. Das kann zu Konflikten führen: zwischen Waldbesuchenden und dem Ökosystem, zwischen Waldbesuchenden untereinander sowie zwischen Waldbesuchenden und Waldeigentümerschaft. Die Arbeitsgemeinschaft für den Wald (AfW) ist überzeugt, dass viele dieser Konflikte mit einfachen Verhaltens-Tipps entschärft werden können. Deshalb hat sie gemeinsam mit 20 nationalen Organisationen einen Wald-Knigge für den respektvollen Waldbesuch erarbeitet.
Der Respekt als Grundsatz
«Der Zutritt zum Wald ist mit wenigen Einschränkungen frei, erfordert aber unseren Respekt als Gast», sagt Regina Wollenmann, Präsidentin der AfW. «Der Wald ist Erholungs- und Erlebnisraum für uns Menschen, aber auch Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Auf dieser Grundhaltung basiert der Wald-Knigge.» Zuoberst steht der Respekt – gegenüber den Pflanzen und Tieren im Wald, gegenüber den Waldbesitzer/-innen und gegenüber anderen Waldbesucher/-innen. Die einzelnen Verhaltens-Tipps gehen hingegen ganz konkret auf einzelne Themen und Probleme ein. Von A bis Z – wie Abfall bis Zapfen In den ersten beiden Tipps geht es um allgemeine Bestimmungen wie das Fahrverbot im Wald. Der dritte Punkt weist die Waldbesuchenden darauf hin, auf den Wegen zu bleiben, damit Pflanzen und Tiere nicht unnötig gestört werden. Es folgen Hinweise zum Umgang mit Abfall, zur Forstarbeit, zu den Gefahren im Wald, zum Ausführen von Hunden und zum Sammeln. Der Wald-Knigge schliesst mit einem Thema, das vielen Waldbesuchenden (noch) zu wenig bewusst ist. Immer mehr Leute gehen auch in der Dämmerung und nachts in den Wald. Doch besonders in der Dämmerung und nachts sind viele Tiere auf den Wald als ungestörten Lebensraum angewiesen.
Quelle: Max Spring
So sieht das Cover des Wald-Knigges von Max Spring aus.
Cartoons von Max Spring
«Alle Verhaltens-Tipps sind positiv formuliert; denn wir wollen nicht mit dem Zeigefinger auf die Waldbesuchenden zeigen, sondern durchaus mit einem Augenzwinkern mit dem Wald-Knigge zu einem friedlichen Nebeneinander beitragen», sagt Regina Wollenmann und nimmt damit Bezug auf die Cartoons, die im unverkennbaren Stil von Max Spring humorvoll zugespitzt gezeichnet wurden.
20 nationale Organisationen dabei
«Es ist grossartig, dass so viele Organisationen mit so unterschiedlichen Interessen beim Wald-Knigge mitmachen!», freut sich Regina Wollenmann im Namen aller Beteiligten. Die 20 Trägerorganisationen decken ein breites Spektrum von Interessen ab. Von den Waldeigentümern und dem Forstpersonal über die Umwelt- und Bildungsorganisationen bis zu den Sportverbänden, Pilzfans und Jägern sind alle Bereiche vertreten. «Nun zählen wir auf die Organisationen: Es ist nun an ihnen, für eine möglichst gute Verbreitung und Bekanntmachung zu sorgen», so Regina Wollenmann.
Erste Auflage von 210 000 Flyern
Den Wald-Knigge gibt es in deutscher und französischer Sprache. In einer ersten Auflage werden 150 000 deutsche und 60 000 französische Flyer gedruckt und verteilt. Zudem steht der Wald-Knigge als PDF zur digitalen Verbreitung zur Verfügung. Bestellt und heruntergeladen werden kann der Wald- Knigge unter www.waldknigge.ch. «Dank der breiten Trägerschaft rechnen wir damit, dass der Wald-Knigge bald allen Waldbesuchenden ein Begriff ist und dass die Tipps zu einer Art Verhaltenskodex im Wald führen», sagt Regina Wollenmann. (mgt/lfr)