In Zug können Gebühren künftig mit Bitcoins bezahlt werden
Gebühren direkt am Schalter der Einwohnerkontrolle im Stadthaus mit Bitcoins begleichen? In der Stadt Zug wird das ab dem 1. Juli Realität: Der Stadtrat hat beschlossen, die Kryptowährung für Leistungen bis 200 Franken als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Er will damit für Firmen der digitalen Finanzbranche in der Region Zug ein Zeichen setzen.
Quelle: Zach Copley (CC BY-SA 2.0)
Wohl einmalig in der Schweiz: Auf der Zuger Einwohnerkontrolle kann man ab Juli mit den umstrittenen Bitcoins bezahlen.
Innert weniger Jahre hat sich die Region Zug laut einer Mitteilung des Stadtrats zu einem eigentlichen Cluster für Unternehmen der digitalen Finanzbranche («FinTech») entwickelt. Zum «Crypto Valley» Zug zählen mehr als 15 Firmen.
Mit der Akzeptanz der Kryptowährung Bitcoin als Zahlungsmittel will der Zuger Stadtrat gegenüber den «FinTech»-Unternehmen und der Öffentlichkeit ein Zeichen setzen. Stadtpräsident Dolfi Müller sagt dazu: «Wir wollen unsere Offenheit für die neuen Technologien zum Ausdruck bringen und frühzeitig eigene Erfahrungen sammeln. Und wir werden «FinTech»-Unternehmen der Region Zug zu einem Gedankenaustausch mit dem Stadtrat einladen. Es ist unser Ziel, deren Bedürfnisse für eine optimale Entwicklung in unserem Lebens- und Wirtschaftsraum genauer kennenzulernen.»
Vorerst nur auf der Einwohnerkontrolle
Das Pilotprojekt der Stadtverwaltung bleibt vorerst auf gebührenpflichtige Leistungen der Einwohnerkontrolle der Stadt Zug bis zu einer Grenze von 200 Franken beschränkt. Ende 2016 erfolgt eine Analyse der gemachten Erfahrungen. Dann entscheidet der Stadtrat, ob Bitcoins und allenfalls andere digitale Währungen in Zukunft als Zahlungsmittel für weitere städtische Dienstleistungen akzeptiert werden sollen.
Bitcoin ist eine digitale Geldeinheit mit einem weltweiten, dezentralen Zahlungssystem. Überweisungen werden direkt zwischen den Nutzern über das Internet abgewickelt, ohne dass dazu eine zentrale Abwicklungsstelle notwendig ist. Die Überweisung von Bitcoins wird in Transaktionen abgewickelt, die ähnlich funktionieren wie eine Banküberweisung, jedoch ohne Bank. Der Zahlende muss lediglich die Bitcoin-Adresse (vergleichbar mit der Kontonummer) des Zahlungsempfängers kennen, um einen Betrag zu überweisen. In der Blockchain, einer Art Register, werden alle Transaktionen verzeichnet.
Der Kurswert von Bitcoins ergibt sich aufgrund von Angebot und Nachfrage und beträgt laut dem Portal Finanzen.ch momentan knapp 430 Franken für einen Bitcoin. (aes/mgt)