17:10 KOMMUNAL

Hochwassergebiete auf einen Blick

Teaserbild-Quelle: Bild: Kecko/Flickr (CC BY 2.0)

Zwar ist dank den Gefahrenkarten der Kantone bekannt, wo Überschwemmungen auftreten können. Aber Antworten auf die Fragen, wie viele Gebäude sich in Hochwassergebieten befinden, welchen Wert sie haben und wie viele Personen gefährdet sind, wenn Flüsse und Seen über die Ufer treten, konnten sie bislang nicht für die ganze Schweiz liefern. Die Website www.hochwasserrisiko.ch soll dies ändern: Hier stellt das Mobiliar Lab für Naturrisiken der Universität Bern interaktive Gefahrenkarten in hoher räumlicher Auflösung zur Verfügung. Sie wurden so mit Daten zu Bevölkerung, Gebäuden und anderen hochwasserempfindlichen Objekten angereichert, dass sich aus ihnen ablesen lässt, wo bei Hochwasser mit Schäden gerechnet werden muss. Die Website stellt pro Gemeinde, Bezirk und Kanton potenziell von Hochwasser betroffene Gebäude und Gebäudewerte dar und zeigt, wo die Bevölkerung betroffen ist.

Über eine Million Menschen in Hochwassergebieten

So geht aus den Karten hervor, dass in der Schweiz insgesamt 270'000 Gebäude mit einem Neuwert von total 480 Milliarden Franken in hochwassergefährdeten Regionen liegen. Bewohnt werden sie von rund 1,1 Millionen Menschen. Von Fluten bedroht sind vor allem die Kantone Wallis und Nidwalden sowie das St. Galler Rheintal und die Region Burgdorf. In vielen Gemeinden sind mehr als 80 Prozent der Bauten bedroht. Legt man das Augenmerk aber auf die Bevölkerung, zeigt sich ein etwas anderes Bild: Vor allem diejenigen, die im Glarner- und Sarganserland zu Hause sind, sowie diejenigen in der Region Interlaken/Meiringen sind besonders exponiert.

Geht es um absolute Werte, stellt sich die Situation hingegen völlig anders dar: An der Spitze steht die Stadt Zürich, weil sich hier rund 4000 Gebäude mit 80'000 Personen in Gefahrengebieten befinden. Aber auch in den Städten St. Gallen, Sion, Winterthur, Luzern und Biel befinden sich Tausende von Einwohnern in Überschwemmungsgebieten. Der Wert der gefährdeten Gebäude beträgt in jeder der genannten Städte mehrere Milliarden Franken.

Fokus auf Schadenspotenzial von Hochwasser

Das Mobiliar Lab für Naturrisiken ist eine gemeinsame Forschungsinitiative des Oeschger-Zentrums für Naturforschung der Universität Bern und der Mobiliar. Dabei bilden Hochwasser, Sturm und Hagel sowie das damit verbundene Schadenspotenzial die Forschungsschwerpunkte. Auf die Erforschung und Visualisierung des Schadenspotenzials von Hochwasser wird in den kommenden Jahren ein besonderes Augenmerk gelegt. (mgt/mai/nsi)


Anzeige

Firmenprofile

Cosenz AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.