Fünf Watt d'Or für innovative Energielösungen vergeben
Dazu erhielt der Zürcher Bauunternehmer Walter Schmid den Spezialpreis der Jury. Schmid hatte schon in den 70er-Jahren die ersten Häuser mit Sonnenkollektoren gebaut. Später erstellte er das erste Minergie- Mehrfamilienhaus. Sein grösster Erfolg ist sein Kompostgasverfahren zur Treibstoffgewinnung aus Küchenabfällen.
Insgesamt 52 Bewerbungen wurden für den Watt d'Or 2012 eingereicht, wie das Bundesamt für Energie mitteilte. Geld gibt es für die Sieger zwar nicht, aber mit dem Preis sollen die prämierten Projekte der Öffentlichkeit, Wirtschaft und Politik bekannt gemacht werden.
Mit ihrem "Energiekonzept hoch drei 2050" und dem Geothermieprojekt mache sich die Stadt St. Gallen auf den Weg in die dritte Dimension der Energiezukunft, wird die Vergabe des Watt d'Or in der Kategorie 1 begründet. Wärme, Strom und Mobilität bilden dabei die Grundlage für den Umbau der städtischen Energieversorgung.
Für die Beleuchtung der Genfer Hafenanlage mit dem Springbrunnen "Jet d'eau" als Wahrzeichen erhielt die Stadt den Watt d'Or der Kategorie 2. Die bis anhin verwendeten 4200 Glühbirnen wurden verboten und mussten durch eine LED- Lichterkette ersetzt werden. Diese benötigt 90 Prozent weniger Strom.
Hunderttausende Liter Heizöl gespart
Das Biomassenzentrum Spiez BE erhielt den Watt d'Or in der Kategorie 3. Mit der Verbrennung von Altholz und Grünabfällen entstehen dort Strom, Dampf, Wärme und Kompost. Damit werden laut Bundesamt für Energie hunderttausende Liter Heizöl eingespart.
Mit dem System Alpenluft gewann die Gemeinde Zermatt VS den Watt d'Or in der Kategorie 4. Der Tourismusort setzt dabei auf eine neuartige Abfallentsorgung, bei der Elektro-Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Diese beziehen ihren Strom aus den beiden Zermatter Wasserkraftwerken. Mit Presscontainern wird der Abfall gleich beim Einsammeln verdichtet.
In der Kategorie 5 schwang das Hotel Muottas Muragl ob Samedan GR obenaus. Dieses Hotel versorgt sich ausschliesslich mit selber produzierter, erneuerbaren Energie und erzeugt dank seines ausgeklügelten Energiesystems mehr Energie, als es selber braucht. (sda)