Flächendeckendes Glasfasernetz für Rüschlikon geplant
Den Netzausbau will die Gemeinde zusammen mit den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ) und der Swisscom realisieren. «Dies ist der entscheidende Durchbruch», so der Rüschliker Gemeindepräsident Bernhard Elsener (CVP). «Erstmals stellen die EKZ ihr bisher für die Energieversorgung reserviertes Leitungsnetz auch für Telekommunikation zur Verfügung.»
Die Zusammenarbeit von Gemeinde, EKZ und Swisscom ergibt Synergien im Bau und damit tiefere Kosten. Dank der Vorinvestition der Gemeinde soll das schnelle und leistungsfähige Netz allen Einwohnern, den Unternehmen und der Verwaltung zur Verfügung stehen.
Bedarf an Bandbreite steigt exponentiell
Rüschlikon habe erkannt, dass die für 2020 erforderlichen Kapazitäten für Private aber vor allem auch für das Gewerbe nur mit dem rechtzeitigen Anschluss der Liegenschaften an das Glasfasernetz über den Fiber to the Home (FTTH)-Standard erreicht werden können, teilt die Gemeinde mit.
Der Standard des Bundesmats für Kommunikation (Bakom) sieht vor, durch eine belastbare Verlegung der Glasfaser bis in die Haushalte Anwendungen wie TV, Telefon oder Internetzugang zu unterstützen. Diese Kapazitäten sind für die Gemeinde Rüschlikon in näherer Zukunft jedoch nicht gesichert, da die wichtigen Netzbetreiber den FTTH-Standard vorab in den bevölkerungsreichen Zentren oder für grosse Unternehmen einrichten.
Sofern die Stimmbürger dem Antrag des Gemeinderates im Dezember zustimmen, ist Rüschlikon, die steuergünstigste Kommune des Kantons Zürich, die erste Gemeinde am linken Zürichseeufer mit einem flächendeckenden Glasfasernetz.
«Nur Gemeinden mit einem Top-Telekommunikationsnetz können künftig im Standortwettbewerb mithalten», sagt Bernhard Elsener. Er hoffe, dass das Rüschliker Engagement ein Signal für die anderen Gemeinden im Bezirk sei, sich ebenfalls zu engagieren, auch wenn dies entsprechende Investitionen erfordere.
Investition in die Zukunft
Gemäss einer ersten, von unabhängigen Experten erstellten Schätzung kostet der Glasfaser-Ausbau in Rüschlikon 7 bis 7,5 Millionen Franken Davon übernimmt die Swisscom im Rahmen des Co-Investments einen Kostenanteil von 60 Prozent. Die geplante Investition der Gemeinde Rüschlikon beträgt somit etwa 3 Millionen Franken für die Jahre 2017 bis 2019.
Als Gegenleistung erhält die Gemeinde die Nutzungsrechte an zwei der vier Glasfasern. Über die Einnahmen aus diesen Nutzungsrechten (EKZ Gebäudefaser für Energiemanagement, Miete von Providern, etc.) könne Rüschlikon ihre Investition refinanzieren, teilt die Gemeinde mit. (mgt/aes)