Finanzlage im Aargau verschlechtert sich
Die Verschuldung der Aargauer Gemeinden stieg 2012 auf 27 Millionen. Das sind 43 Franken pro Einwohner. Von den 219 Gemeinden wiesen 89 Gemeinden ein Nettovermögen von zusammen 455 Millionen Franken aus. Die übrigen 130 Gemeinden verfügen über eine Nettoschuld von zusammen 482 Millionen Franken beziehungsweise 1386 Franken pro Einwohner. Aus der Verzinsung der Vermögen und Schulden resultierten für die Gemeinden Einnahmen von netto 9,3 Millionen Franken (im Vorjahr mussten noch netto knapp 30 000 Franken für die Verzinsung aufgewendet werden).
Der Nettoaufwand aller Gemeinden erhöhte sich gegenüber 2011 um 7,6 Prozent auf rund 1454 Millionen Franken (Vorjahr 1351 Millionen Franken). Mit Berücksichtigung von Passivzinsen, Abschreibungen, Finanzausgleich und Ertragsüberschüssen erreichte der Gesamtaufwand rund 2600 Millionen Franken (4142 Franken pro Einwohner). Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Gesamtaufwand pro Einwohner um 17 Franken (0,4 Prozent).
Steuerertrag von juristischen Personen sank
Der Steuerertrag der Aargauer Gemeinden (inklusive Finanzausgleich) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 6,1 Prozent auf 1676 Millionen Franken (Vorjahr 1635 Millionen Franken). Zurückzuführen ist dies auf Mehreinnahmen bei den Steuererträgen von natürlichen Personen. Der Ertrag von juristischen Personen war rückläufig (um 8 Millionen auf 169,9 Millionen Franken).
Das Investitionsvolumen (Nettoinvestition) der Gemeinden betrug 292 Millionen Franken und liegt damit 38 Millionen Franken über dem Vorjahreswert. Der Selbstfinanzierungsgrad betrug noch 79,1 Prozent (Vorjahr 111,8 Prozent).
Zieht man vom Aufwand (Nettoaufwand und Nettozinsen, 1453,8 Millionen Franken) die Erträge aus Steuern und Finanzausgleich (1675,7 Millionen Franken) ab, so verbleibt unter dem Strich ein Cashflow von 221,9 Millionen Franken. Abzüglich der Nettoinvestitionen von 292,1 Millionen Franken resultiert somit ein Finanzierungsfehlbetrag von 70,2 Millionen Franken oder 97.10 Franken pro Einwohner. Von den 219 Gemeinden wiesen im Jahr 2012 deren 102 einen Finanzierungsüberschuss von zusammen 93 Millionen Franken aus, die übrigen 117 Gemeinden hatten einen Finanzierungsfehlbetrag von insgesamt 163,2 Millionen Franken.
Früher waren die Schulden höher
Im Vergleich über die letzten 25 Jahre zeigt sich, wieso der Kanton die Situation trotz Schulden als gut bezeichnet: Im Rekordjahr 1995 hatten die Gemeinden Schulden von über 1,2 Milliarden Franken. (mgt/aes)