Ehemaliges Kapuzinerkloster Solothurn: Garten ist mit Schadstoffen belastet
Der Gartenboden des ehemaligen Kapuzinerklosters in Solothurn ist laut einer Untersuchung mit zu vielen Schadstoffen belastet. Der Kanton Solothurn hat als Grundeigentümer die Bewirtschaftung des Nutzgartens per sofort verboten.
Quelle: Micha L. Rieser, wikimedia
Der Garten des ehemaligen Kapuzinerklosters Solothurn weist erhöhte Bodenbelastungen auf.
Der Kanton nehme mit dem Verbot seine Sorgfaltspflicht wahr und setze Bundesrecht unverzüglich um, teilte die Staatskanzlei Solothurn am Freitag mit. Bislang seien keine Krankheitsfälle bekannt, die auf diese Bodenbelastung zurückzuführen seien.
Die Schadstoffsituation bedeutet, dass im heutigen Zustand der Gartenbau und der regelmässige Aufenthalt, gerade von Kindern, nicht mehr möglich sind, wie es in der Mitteilung heisst. Das Kapuzinerkloster liegt etwas ausserhalb der Altstadt Solothurn.
Quecksilber-Konzentration zu hoch
Auf die hohe Schadstoffbelastung stiessen die Behörden bei der Untersuchung der Bodenqualität. Die Belastungen der Gartenböden des Klosters würden teilweise die Quecksilber-Konzentrationsgrenzwerte für «Haus- und Familiengärten» überschreiten, hiess es.
Viele Nahrungs- und Futterpflanzen würden Quecksilber aufnehmen. Daher sei der Gemüseanbau nicht mehr unbedenklich möglich. Nebst Schwermetallen seien auch Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) identifiziert worden.
Das Grundstück wurde während vier Jahrhunderten vom Kapuzinerorden als Kloster genutzt. Auf den Grünflächen um die Wohn- und Sakralbauten betrieb die Ordensgemeinschaft zur eigenen Versorgung diverse Gartenlagen. Grosse Flächen wurden zum Anbau von Nahrungsmitteln genutzt. Im zentralen und südlichen Teil des Klosterareals sind die Pflanzbeete bis heute erhalten.
Asche aus Holzverbrennung
Der Kanton geht davon aus, dass während der langen Nutzungsdauer grosse Mengen an Asche aus der Holzverbrennung für das Heizen und Kochen in den Boden eingebracht wurden. Oft seien Abfälle mitverbrannt worden. In der jüngeren Geschichte seien verbreitet auch intensiv Düngemittel und Pflanzenschutzmittel eingesetzt worden.
Der Kanton will die mit Schadstoffen belasteten Gartenteile unter Einbezug des Amts für Umwelt sowie der kantonalen Denkmalpflege zeitnah umgestalten. Zudem prüft der Kanton, das Areal des ehemaligen Kapuzinerklosters als möglichen neuen Standort für das Staatsarchiv und die Zentralbibliothek zu nutzen. (sda/pb)