Die Stadt Bern braucht eine zweite Tramachse
In der Berner Innenstadt braucht es eine zweite Tramachse, und zwar auf dem Abschnitt Hirschengraben und Zytglogge. Wie die Regionalkonferenz Bern-Mittelland mitteilte, hat dies die öffentliche Mitwirkung zur Zweckmässigkeits-Beurteilung gezeigt. Allerdings gibt es bei der Linienführung unterschiedliche Standpunkte.
Drei Linienführungen stehen zur Diskussion: Die erste Variante sieht die Linienführung durch die nördliche Innenstadt via Speichergasse-Nägeligasse vor. Die zweite würde das Tram via Lorrainebrücke-Viktoriarain zum Viktoriaplatz führen. Und die dritte besteht aus der Linienführung über Bundesgasse-Kochergasse.
Jedoch bestehen bei allen drei vorgeschlagenen Linienführungen Vorbehalte und Präferenzen, wie die Regionalkonfererenz Bern-Mittelland am Donnerstag mitteilte. Die Festlegung einer zweiten Tramachse bleibe "eine grosse Herausforderung", weil es keine Linienführung ohne Nachteile gebe. Die Mehrheit der 66 Institutionen, Organisationen und Privatpersonen, die bei der Mitwirkung ihre Meinung äusserten, hat noch keine Präferenz und unterstützt die vertiefte Untersuchung der Varianten.
Bern, Bund und Bernmobil sind sich nicht einig
Die Stadt Bern spricht sich für die Variante Bundesgasse-Kochergasse: Das Ziel sei, den Raum Bahnhof Bern stärker zu entlasten, heisst es dazu in der Medienmitteilung. Der Bund lehnt jedoch aus sicherheitstechnischen Gründen eine Tramachse durch die Bundesgasse ab. Die Variante Nägeligasse-Speichergasse wird derweil vom Transportunternehmen Bernmobil bevorzugt. Diese ermögliche aus aus Sicht der Fahrgäste eine bessere Erschliessung und kurze Umsteigewege.
Wegen der unterschiedlichen Interessenlagen beschloss die Behördendelegation nach eigenen Angaben einen Zwischenschritt. Zuerst solle auf politischer Ebene erneut das Gespräch mit dem Bund gesucht werden, hiess es. Zudem werde für jede der drei Varianten die technische Machbarkeit an den kritischen Stellen vertieft geprüft.
Die Ergebnisse sollen zur
öffentlichen Mitwirkung aufgelegt weden. Ziel sei es, bis im Jahr 2026
eine "Bestvariante" zu eruieren und damit die planerischen Grundlagen
für den politischen Entscheidungsprozess zu liefern. Die
Regionalkonferenz Bern-Mittelland eruiert gemeinsam mit Kanton Bern und
Stadt Bern, Bernmobil sowie der Gemeinde Ostermundigen eine geeignete
Linienführung. Diese soll "machbar, zweckmässig, städtebaulich
verträglich und finanzierbar" sein. (sda/mai)