Deutsche Bundestags-Bauten deutlich teurer
Einem Medienbericht zufolge werden Parlamentsbauten viel
mehr kosten als angedacht. Zweifel an der Notwendigkeit der Bauten werden
zurückgewiesen.
Quelle: Ansgar Koreng /Wikimedia Commons/CC BY 3.0
Die Erweiterung des zum Bundestag gehörenden Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses am Spreeufer sollte 190 Millionen Euro kosten, inzwischen ist man bei 366 Millionen Euro angelangt
Mehrere Bauvorhaben des Bundestags werden deutlich teurer
als ursprünglich geplant. Das räumte Parlamentsvizepräsident Wolfgang Kubicki
(FDP) ein.
So war die Erweiterung des zum Bundestag gehörenden
Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses am Spreeufer anfangs mit 190 Millionen Euro veranschlagt
worden. «Inzwischen stehen wir bei 366 Millionen Euro», sagte Kubicki dem
Magazin «Der Spiegel». Immissionsschutz-Regeln hätten zu einer kompletten
Neuplanung und dem Austausch der Energie- und Heiztechnik geführt.
Auf dem gegenüber liegenden Areal «Luisenblock Ost», wo
neben Bundestags-Gebäuden auch Gewerbeflächen, Wohnungen und ein
Gewerkschaftsbau entstehen sollen, drohen ebenfalls deutlich höhere Kosten.
«Ursprünglich wurde von knapp einer Milliarde Euro für das Bauvorhaben
ausgegangen», sagte Kubicki. «Bei den derzeitigen enormen Steigerungen der
Baukosten könnte das gesamte Vorhaben im Bereich des Luisenblocks Ost, also
nicht nur für die Parlamentsbauten, zwei Milliarden Euro weit überschreiten.»
Zweifel an der Notwendigkeit der Parlamentsbauten weist der
Bundestags-Vize zurück. «Der Platzbedarf ist in den vergangenen drei
Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen», erklärte Kubicki. Um die Verwaltung
unterzubringen, müssten derzeit andere Liegenschaften teuer angemietet werden.
«Diese Kosten fallen weg, sobald die Neubauten fertig sind.» (DPA)