12:48 KOMMUNAL

Der St. Galler Richtplan und die Zahlen des Bundes

Teaserbild-Quelle: Bild: Roland Zumbuehl (CC BY 3.0)

Hat sich das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) verschätzt? Das Bundesamt für Statistik geht von einem höheren Bevölkerungswachstum als das ARE aus. Somit wächst die Schweiz schneller als bis anhin angenommen. Das gilt auch für den Kanton St. Gallen. Statt 40 000, wie vom ARE berechnet, seien es 55 000 St. Gallerinnen und St. Galler mehr bis 2030, berichtet das St. Galler Tagblatt. Gesetzt den Fall, dass die Prognosen des BFS zutreffen.

Müssen Gemeinden Bauzonen überdenken?

Das Problem daran: Zurzeit steckt der Kanton mitten in der Vernehmlassung des Richtplans. Wie der Präsident der Vereinigung der St. Galler Gemeindepräsidenten, Beat Tinner, gegenüber dem St. Galler Tagblatt erklärt, liegen dem Richtplankapitel Siedlung «völlig falsche Annahmen» zugrunde. Zudem weis er darauf hin, dass auf diesen falschen Zahlen letztlich auch die Bauzonen in den Gemeinden beruhen würden. Der Kanton sei nun unter Druck, noch während der Vernehmlassung des Richtplans den Siedlungsgebietsbedarf jeder Gemeinde neu zu berechnen.

Die Zeitung hat auch bei Kantonsplaner Ueli Strauss nachgefragt. Dieser sieht die Sache entspannter. Nur weil der Bund von einem grösseren Wachstum bei mittlerem Szenario ausgehe, heisse das nicht, dass man gleich das ganze Modell ändern müsse. Er verweist darauf, dass die St. Galler Regierung stets von einem mittleren Wachstum ausgegangen ist und die Zersiedelung mittels innerer Verdichtung eindämmen will. Dafür habe man griffige Instrumente im neuen Baugesetz geschaffen.

Dennoch muss das ARE das Siedlungsgebiet neu berechnen und gegebenenfalls mit de Gemeinden das Gespräch suchen. Laut Strauss will man reagieren, sobald die Zahlen des Bundes vorliegen. Man gehe davon aus, man im ganzen Kanton rund 150 Hektaren mehr Siedlungsgebiet wird ausscheiden können. (mai/aes)

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

LST Swiss AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.